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Alanus Hochschule legt erste Studie über Lehrer an heilpädagogischen Waldorfschulen vor

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Foto: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
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Spannungsverhältnis von Zufriedenheit und Belastung

Alanus Hochschule legt erste Studie über Lehrer an heilpädagogischen Waldorfschulen vor

Vor rund 90 Jahren legte Rudolf Steiner den Grundstein für die anthroposophische Heilpädagogik. Seitdem werden ihre Impulse an den verschiedensten Stellen aufgriffen, unter anderem in heilpädagogischen Waldorfschulen. Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn legt nun eine von der Software AG – Stiftung geförderte Studie vor, in deren Rahmen erstmals Lehrer an diesen Schulen systematisch befragt wurden. Ein Ergebnis ist, dass die Lehrer ihre Arbeit in hohem Maße als sinnvoll, wirksam und die eigene Persönlichkeit bereichernd wahrnehmen. Zugleich sieht sich mehr als die Hälfte der Lehrer durch ihren Beruf belastet.

„Mit der Studie haben wir einen ersten Schritt in der Grundlagenforschung zur heilpädagogischen Praxis gemacht. Damit kann sich die anthroposophische Heilpädagogik ihren aktuellen Herausforderungen stellen und sich weiterentwickeln“, sagt Bernhard Schmalenbach, Professor für Heilpädagogik an der Alanus Hochschule. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dirk Randoll, Professor für Erziehungswissenschaft, und Jürgen Peters vom Institut für Erziehungswissenschaft der Alanus Hochschule, hat er das Buch zur Studie „Lehrerinnen und Lehrer an heilpädagogischen Waldorfschulen“ herausgegeben. Befragt wurden rund 200 Lehrer heilpädagogischer Waldorfschulen. „Es handelt sich um eine explorative Studie, die eine Basis für die zukünftige Forschung zu diesem Thema schafft“, erklärt Dirk Randoll.

Hohe Zufriedenheit und gegenseitige Unterstützung im Kollegium

Wichtige Hinweise liefert die Studie vor allem hinsichtlich der Berufszufriedenheit und des Belastungsempfindens: Fast 90 Prozent der befragten Lehrer zeigen sich hinsichtlich ihres Berufes und insbesondere ihrer pädagogischen Arbeit sehr zufrieden. Diese Zufriedenheit entsteht unter anderem durch die empfundene Wertschätzung der eigenen pädagogischen Arbeit im Kollegium sowie die ausgeprägte gegenseitige Unterstützung der Lehrer, durch die Möglichkeit, waldorfpädagogische Ideen verwirklichen zu können sowie das sehr gute Verhältnis zu den Schülern. Über drei Viertel der Befragten sehen sich darüber hinaus durch ihre Arbeit in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und geben an, sich in ihrem Beruf selbst verwirklichen zu können.

Des Weiteren zeigt die Studie, dass eine wichtige Aufgabe für die zukünftige Praxis an heilpädagogischen Waldorfschulen im Umgang mit der beruflichen Belastung liegt: Fast die Hälfte der befragten Lehrer schätzt den eigenen Gesundheitszustand als verbesserungswürdig oder „nicht so gut“ ein. 40 Prozent der Lehrer bringt gesundheitliche Probleme mit den hohen Anforderungen des Berufs in Zusammenhang. Als belastend empfinden die Lehrer neben ihrer beruflichen Tätigkeit vor allem die finanzielle Situation der Schule, die eigene Besoldung sowie Tätigkeiten in Verbindung mit der Selbstverwaltung. Insgesamt geben über 50 Prozent an, stark oder sehr stark durch den Beruf belastet zu sein. Ein Drittel der Befragten empfindet den eigenen Anspruch an die pädagogische Arbeit als belastend.

Insgesamt zeigen die Lehrer an Heilpädagogischen Waldorfschulen eine hohe Identifikation mit der Waldorfpädagogik. Die anthropologischen und entwicklungspsychologischen Grundlagen der Pädagogik nach Rudolf Steiner, ihre Methoden und Haltungen werden als geschätztes Mittel beschrieben, mit denen Kinder und Jugendliche individuell wahrgenommen und begleitet werden können. Dem entsprechend stehen 90 Prozent der Befragten der Anthroposophie im Rahmen ihrer Berufstätigkeit positiv gegenüber.

Die Studie: Berhard Schmalenbach, Dirk Randoll und Jürgen Peters (Hrsg.): Lehrerinnen und Lehrer an heilpädagogischen Waldorfschulen. Eine explorative empirische Untersuchung. Wiesbaden: Springer VS 2014, 116 Seiten, ISBN 978-3-658-06810-3

Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine staatlich anerkannte Kunsthochschule in Alfter bei Bonn. Wichtiger Teil des Konzepts der Hochschule ist die Begegnung von Kunst und Wissenschaft. Sie vereinigt unter ihrem Dach Studiengänge aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Schauspiel, Eurythmie, Kunsttherapie, Pädagogik und Betriebswirtschaftslehre. Derzeit sind rund 1.200 Studierende eingeschrieben. Alle Studiengänge sind akkreditiert und staatlich anerkannt. Im Mai 2010 wurde die Hochschule zudem erfolgreich durch den Wissenschaftsrat akkreditiert und erhielt das Promotionsrecht für den Fachbereich Bildungswissenschaft. Weitere Informationen unter: www.alanus.edu

Die Software AG – Stiftung ist eine eigenständige und gemeinnützige Förderstiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Darmstadt. Sie ist keine Unternehmensstiftung, sondern Großaktionär der ebenfalls in Darmstadt ansässigen Software AG. Aus den Erträgen des rund eine Milliarde Euro umfassenden Stiftungsvermögens unterstützt die Software AG – Stiftung (SAGST) seit 1992 ausgewählte Projekte freier, ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig tätiger Träger. Eine besondere Aufgabe wird darin gesehen, aktiv Projekte zu initiieren, um damit grundlegende und übergreifende Entwicklungen und Vorhaben im Rahmen der Stiftungsverfassung (i. d. Fassung vom 28. Mai 2002) zu verfolgen. Selbstverständlich ist für die Software AG – Stiftung die Umsetzung der 2006 verabschiedeten »Grundsätze guter Stiftungspraxis« des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Die Software AG – Stiftung verfügt über eine eigene Vermögensverwaltung. Weitere Informationen unter: www.sagst.de

Quelle: Alanus Hochschule

 

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