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Interkulturelles Know-How Vom spannenden Blick über den eigenen Tellerrand

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Köln  – Japanische Kollegen, amerikanische Chefs, indische Zulieferer: Interkulturelle Erfahrungen können bereichernd, aber auch oft rätselhaft oder frustrierend sein. Gerade in der internationalen Zusammenarbeit ist interkulturelles Know-how wichtig; mangelnde interkulturelle Sensibilität führt nicht selten sogar zum Scheitern internationaler Joint Ventures.

Foto: "obs/Carl Duisberg Centren"
Foto: „obs/Carl Duisberg Centren“

Das Kennenlernen anderer Kulturen lehrt die Akzeptanz und den richtigen Umgang mit der unbekannten Kultur, bedeutet jedoch auch ein Auseinandersetzen mit den eigenen Werten und Selbstverständlichkeiten. Ein mitunter holpriger Weg, weiß Katarina Lerch, interkulturelle Trainerin bei den Carl Duisberg Centren. Sie hat die häufigsten Reaktionen ihrer Seminarteilnehmer zusammengefasst:

1) So wie die anderen das machen, ist doch unlogisch!?

Die „Logik“ selbst ist ein westlicher Wert. Platon oder Sokrates etwa haben die europäische Kultur bereits seit der Antike geprägt. Außereuropäische Kulturen haben eine eigene Logik und andere Problemlösungsmethoden entwickelt. Unlogisch scheint uns dies vor allem, weil wir es mit unserem Wissen und unseren Denkmethoden nicht so einfach nachvollziehen können.

2) In fremden Kulturen finde ich Manches ekelig!

Die Scheu vor fremden Gebräuchen ist groß. Dabei wird das Angebot, etwas „Ekeliges“ zu tun oder zu essen, in der Regel aus reiner Gastfreundschaft gemacht. Wir essen Rind und Schwein, andere essen Katze und Hund. Einige küssen und umarmen sich häufig, andere vermeiden den Körperkontakt. Die Gründe dafür liegen weit in der Geschichte zurück und hängen oft auch mit der jeweiligen Umwelt zusammen. Keiner verlangt, dass einer etwas „Ekeliges“ mag, doch sollte dem Brauch zumindest Respekt entgegengebracht werden, nicht Denunziation oder offensichtlicher Ekel. In jeder Kultur gibt es sprachliche und nonverbale Methoden, etwas höflich und kulturgerecht abzulehnen.

3) Ich kann doch einfach ein paar Dos & Dont’s lernen!

Dos & Dont’s geben einen ersten Einblick in die Bräuche und Gepflogenheiten einer Kultur. Sie sind wichtig, können aber den tieferen Blick in die Kultur und den Umgang damit nicht ersetzen. Muss jemand länger in einer fremden Kultur leben, reichen Dos & Dont’s keinesfalls, denn irgendwann ist eine Anpassung oder Integration erwünscht. Eine umfassende allgemeine interkulturelle Sensibilisierung vermittelt überall anwendbare Kommunikationsstrategien und öffnet damit die Tür für alle Kulturen.

4) Ich bin gar nicht typisch (deutsch)!

Das Wort „typisch“ ist im Wort Stereotypisierung enthalten. Keiner ist in allen Aspekten typisch. Ihr Verhalten ist eher typisch für ihre Familie, die wiederum in eine Kultur eingebettet ist. Manche erkennen erst wie „typisch“ sie doch sind, wenn sie ihre Herkunftskultur verlassen. Gerade dann werden deutsche Eigenschaften auf einmal wahrgenommen. Während eines langen Lebens des Lernens können wir alte Gebräuche und Sitten ablegen und uns neue Bräuche und Sitten zulegen. Was wir wahrscheinlich nicht so leicht können, ist, das abzulegen, was uns Eltern und Umwelt als „richtig und gut“ beigebracht haben, denn darauf hatten wir als Kleinkind keinen Einfluss.

5) Ich kenne Leute aus dieser Kultur – sie sind aber gar nicht so!

Natürlich sind „die anderen“ genauso wenig alle gleich wie „die Deutschen“. In jeder Kultur gibt es den Mainstream und die Subkulturen. Meist existieren gegenläufige Tendenzen nebeneinander sowie Abstoßungs- und Anpassungsprozesse innerhalb einer Kultur. Vielleicht wollen die Bekannten gerade „anders“ sein? Vielleicht leben sie schon länger fern der „Heimat“? Vielleicht sind sie von sich aus neugieriger und anpassungsfähiger?

Quelle: (ots)

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