KIN-Lebensmittelinstitut befragte 90 Unternehmen zu beruflicher Weiterbildung
Neumünster – Das KIN-Lebensmittelinstitut ermittelte in einer Umfrage unter 90 Unternehmen der Lebensmittelindustrie deren Bedarf an beruflicher Weiterbildung. Über 90 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie dem Fachkräftemangel durch die Schulung des eigenen Personals begegnen wollen. Einigkeit herrschte darin, dass die betriebliche Umsetzbarkeit einen höheren Stellenwert einnimmt als theoretisches Wissen, und besonders wichtig sind den Unternehmen berufsbegleitende Angebote.
Ziel der Umfrage war es, das Bildungsangebot des KIN zu optimieren und die Nachfrage nach berufsbegleitenden Angeboten für den Abschluss als Lebensmitteltechniker sowie für die Bereiche Prozesstechnik und Qualitätsmanagement zu ermitteln. Fortbildungsbedarf für Mitarbeiter sehen 95 Prozent der Befragten und 86 Prozent haben Interesse, Mitarbeiter zum Lebensmitteltechniker weiterzubilden. Neben neuen Schulungsangeboten wird das KIN ab 2016 eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker anbieten.
Von den befragten Betrieben waren 40 Prozent mittelständische Unternehmen, 31 Prozent kleinere und Kleinstbetriebe und 29 Prozent Großunternehmen. Mehr als Dreiviertel aller Interviewten gab an, dass Fachkräfteentwicklung ein aktuelles oder sogar hochaktuelles Thema ist: Sie befürchten einen Wissensverlust durch Personalfluktuation oder durch das Erreichen des Rentenalters von qualifizierten Mitarbeitern.
Für eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker halten über 70 Prozent eine Dauer von 36 Monaten als gerechtfertigt und über 90 Prozent sind bereit, die Kosten teilweise zu übernehmen. Die meisten Arbeitgeber würden akzeptieren, dass ein Mitarbeiter dem Betrieb alle zwei Monate für eine Woche Blockunterricht fernbleibt.
Eine Qualifizierung der Mitarbeiter in den Bereichen Qualitätsmanagement und Prozesstechnik sollte für über 70 Prozent der Befragten nicht länger als drei bis sechs Monate dauern und berufsbegleitend durchgeführt werden. Ebenso ziehen es Unternehmen vor, ihre Mitarbeiter extern und nicht im Haus weiterbilden zu lassen. Für 73 Prozent der Unternehmen sind sowohl Präsenz- als auch Online-Schulungen wünschenswert. Lediglich 24 Prozent sprachen sich für reine Präsenzveranstaltungen aus. Bei der Frage nach einem zertifizierten Abschluss nach DIN-Norm waren die Unternehmen in ihrer Zustimmung zurückhaltend: Nur 42 Prozent halten ihn für wichtig.
Die von den Unternehmen als am wichtigsten angesehenen Themengebiete im Bereich Prozesstechnik waren sehr verschieden: Produktions- und Prozessmanagement, Produktionsoptimierung und Organisation wurden am häufigsten genannt. Beim Qualitätsmanagement sah ein Drittel den Schwerpunkt beim HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) und bei Qualitätsmanagement-Systemen. Bei einem Viertel der Befragten stand Lebensmittelrecht ganz oben auf der Liste.
„Diese ausführliche Befragung zeigt uns, dass unser Qualifizierungsangebot weitestgehend dem Bedarf der Unternehmen entspricht. Die Ergebnisse helfen uns aber auch, Inhalte und Konzepte zu optimieren“, sagte Axel Graefe, Leiter des Lebensmittelinstituts. „Mit neuen berufsbegleitenden Angeboten und dem neuen Themenschwerpunkt Industrie 4.0 bleiben wir am Puls der Zeit.“
Über das KIN-Lebensmittelinstitut
Seit 1965 ist das Institut im Bereich der Bildung, Forschung, Entwicklung und der Qualitätssicherung für die Lebensmittelbranche etabliert. Diese profitiert von dem äußerst kundenorientierten Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen und dem seit 1993 bestehenden Netzwerk aus führenden europäischen Lebensmittelinstituten. Unter dem Dach des Vereins führt das Lebensmittelinstitut KIN e.V. den gemeinnützigen Bildungsbereich mit Qualifizierungsangeboten und der Fachschule für Lebensmitteltechnik. Dazu gehören die wirtschaftlichen Geschäftsbereiche Technologieentwicklung sowie Chemie, Mikrobiologie, Sensorik und Gutachten der KIN GmbH. Durch die vielfältigen Kompetenzen können das Lebensmittelinstitut KIN e.V. und die KIN GmbH Mitgliedern und Kunden mit umfassender Unterstützung, Beratung und qualifizierten Lösungen zur Seite stehen.
Quelle: akp public relations/ KIN-Lebensmittelinstitut