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Mehr als 30 neue Stellen für Flüchtlingshilfe

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Die Universität Siegen fördert die Integration von Flüchtlingen – und unterstützt dazu bestehende ehrenamtliche Hilfe und neue Projekte zur Flüchtlingshilfe. „Ein umfangreiches Bildungs- und Betreuungsangebot ist die Grundlage, um Flüchtlingen den Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen“, sagt Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart. Ende September hatte die Universität hierzu einen Ideenwettbewerb für Studierende ausgerufen und ein Budget von bis zu 200.000 Euro bereitgestellt. Die Resonanz war groß.

Mehr als 30 Anträge zur Unterstützung der bestehenden ehrenamtlichen Hilfe und zu gänzlich neuen Projekten rund um die Notunterkunft für Flüchtlinge am Haardter Berg gingen ein. Zum November hat die Universität Siegen nun mehr als 30 Studentische Hilfskräfte (SHKs) eingestellt, um die Projekte zu fördern.

„Damit möchten wir unsere Studierenden unterstützen und ihr Engagement verstetigen“, sagt Prof. Burckhart. Über die Förderung hat eine Vergabekommission bestehend aus Vertretern der Studierendenschaft, des Rektorats und der Verwaltung entschieden.

Hier eine Auswahl der unterstützten Projekte in der Übersicht:

Kleidersammlung
Die studentische Initiative „Refugees Welcome“ betreibt seit der ersten Stunde eine Kleiderkammer auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße zur Unterstützung der Notunterkunft. Studierende sammeln und verteilen Kleidung, Hygiene-Artikel und weitere Spenden für Flüchtlinge in der Region Siegen-Wittgenstein. Auf der Homepage der Intitiative www.refugees-welcome-siegen.de ist der aktuelle Bedarf und die Annahme-Zeiten aufgeführt.

Kinderbetreuung
In Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsbüro der Universität Siegen bieten Studierende ein umfassendes Programm für Kinder in der Notunterkunft an. Zum November wird die Betreuung mit weiteren Hilfskräften ausgebaut und durch Märchenstunden mit Puppenspiel, Musikgruppen und einem Chor-Angebot erweitert.

Deutsch-Kurse
Koordiniert von der Initiative „Refugees Welcome“ werden in einem ehemaligen Klassenraum der Haardter-Berg-Schule regelmäßig Deutsch-Kurse angeboten. Studierende der Lehramtsstudiengänge und der Germanistik unterrichten Deutsch auf verschiedenen Niveaus. Da es sich um eine Notunterkunft handelt, bleiben die meisten Flüchtlinge nur 14 Tage oder weniger auf dem Haardter Berg. Der häufige Wechsel der Belegung stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Kurse sind daher auf verschiedene Anfängerniveaustufen ausgerichtet, in die ständig eingestiegen werden kann. Die Resonanz ist groß, die Kurse sind derzeit voll belegt.

Quelle: Universität Siegen
Quelle: Universität Siegen

Bildungsangebote
Neben Sprachkursen unterstützt die Universität Siegen weitere Bildungsangebote für Flüchtlinge. Unter Anleitung des Germanistischen Seminars richten Studentische Hilfskräfte eine Bibliothek mit gespendeten Büchern und Comics auf Arabisch, Englisch und Deutsch ein. Studierende des Grundschullehramts entwickeln ein „Bilderbuchkino“, das die Sprachvermittlung an Kinder und Jugendliche unterstützt. Wöchentlich bieten Studierende der Anglistik eine „Textwerkstatt“ für englische und deutsche Texte an. Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre Texte bei der studentischen Initiative „LiteraListen“ zu veröffentlichen. Studentische Hilfskräfte der Sozialwissenschaften bieten im wöchentlichen Wechsel eine Einführung in das soziale und politische System der BRD an.

Sportangebote für Geflüchtete
Wochentags gibt es in der Sporthalle der ehemaligen Haardter-Berg-Schule ein Sportangebot für Kinder sowie für Jugendliche und Erwachsene. Die Sportkurse werden von LeiterInnen des Allgemeinen Hochschulsports und der Kinderbetreuung angeboten.

Internetcafé
Dank der Initiative Freifunk haben die Bewohner der Notunterkunft Zugang zum Internet per W-LAN. Der Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen bietet regelmäßig ein Internetcafé für die Bewohner an, bei dem Tablets ausgeliehen werden können, beispielsweise um per Skype Kontakt zu den Familien in der Heimat aufzunehmen. Studentische Hilfskräfte leisten hier Support.

Dolmetscher-Pool
Koordiniert vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Siegen nutzen Stadt und die Hilfsprojekte einen ehrenamtlichen DolmetscherInnen-Pool für die Verständigung mit den Bewohnern.

Geflüchtete helfen Geflüchteten
Die Abteilungen Deutsch als Fremdsprache (DaF) und International Student Affairs (ISA) stellen Bewohnern der Notunterkunft Mentoren aus den Deutschsprachkursen zur Seite. Die Mentoren kommen aus den gleichen Sprachräumen und unterstützen die Bewohner bei ihren ersten Erfahrungen mit dem Leben und der Kultur in Deutschland. Sie begleiten bei Arztbesuchen oder Behördengängen und verbringen Freizeit gemeinsam.

Hintergrund:
Seit Juli 2015 stellt die Universität Siegen die Dreifach-Sporthalle auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße als Notunterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung. Seit Oktober 2015 wird auch die angrenzende Haardter-Berg-Schule in die Nutzung einbezogen. Insgesamt können bis zu 450 Flüchtlinge in der Notunterkunft unterkommen. Die Notunterkunft wird derzeit von der Stadt Siegen betrieben. Stadt und Universität leisten mit der Bereitstellung der Räumlichkeiten der Bezirksregierung Arnsberg Amtshilfe. Die Bezirksregierung hat diese Amtshilfe bis April 2016 erbeten.

Quelle: Universität Siegen

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