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Innovation mit Lions-Preis belohnt

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Der Lions Club Hildesheim ehrt Masterarbeiten im Studiengang Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft

Als Christiane Adolf erfuhr, dass sie in diesem Jahr den Lions-Preis für ihre Abschlussarbeit erhalten sollte, war sie trotz allem überrascht, erzählt sie. Obwohl ihre Arbeit bereits zu den besten ihres Jahrgangs zählte, hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie jetzt auch noch ausgezeichnet würde. Ohnehin werden nur die besten Absolventinnen und Absolventen im Studiengang Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft für den Preis vorgeschlagen. Dieser ist jetzt im Rahmen des Tages der Restaurierung im Auditorium der HAWK in Haus A auf dem Campus Weinberg in Hildesheim überreicht worden.

Jörg Bartels, Präsident des Lions Clubs Hildesheim, überreicht Laura Völkel (Mitte) und Christiane Adolf den Lions-Preis für ihre herausragenden Abschlussarbeiten Foto: HAWK/Julia Dittrich
Jörg Bartels, Präsident des Lions Clubs Hildesheim, überreicht Laura Völkel (Mitte) und Christiane Adolf den Lions-Preis für ihre herausragenden Abschlussarbeiten
Foto: HAWK/Julia Dittrich

Seit 2006 wird der Lions-Preis vom Lions Club Hildesheim für herausragende Abschlussarbeiten des Masterstudiengangs verliehen. Ins Leben gerufen wurde der Preis von Dr. Michael Schütz, damaliger Präsident des Lions Clubs Hildesheim und gleichzeitig Lehrbeauftragter an der HAWK und Leiter des Hildesheimer Stadtarchivs. Als ein „Juwel in der Stadt, das nicht richtig wahrgenommen wurde“ empfand er damals die HAWK. Das habe sich natürlich inzwischen geändert. Damals wollte er mit Hilfe des Preises auch Aufmerksamkeit für die Hochschule, den Studiengang und insbesondere die herausragenden Leistungen seiner Studierenden herstellen. Außerdem habe der Lions Club neben sozialen Projekten immer auch Kunst und Kultur fördern wollen, ergänzt der jetzige Präsident des Clubs, Jörg Bartels. Gerade in einer Stadt wie Hildesheim gehöre die Erhaltung von Kunst- und Kulturschätzen dazu. In seinen Augen seien die Studierenden der HAWK oft die „Rettung vor Verfall und Zerstörung“. Auch darum entschloss sich der Club bisher, den Preis jedes Jahr aufs Neue zu verleihen. Im nächsten Jahr ist es schon das zehnte Mal.

Jedes Jahr tragen dafür die besten Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft die Ergebnisse ihrer Arbeit vor den Mitgliedern des Lions Clubs Hildesheim vor. „Eine große Herausforderung“, gibt auch Schütz zu. Schließlich müssten die Studierenden ihre Ergebnisse auch für Laien verständlich machen. Die beiden diesjährigen Preisträgerinnen hätten dies sehr gut gemeistert.

Besonders beeindruckt war die dreiköpfige Jury des Clubs durch Laura Völkels und Christiane Adolfs innovative Themen und Vorgehensweisen in ihren Abschlussarbeiten.
So habe Völkel laut Bartels mit ihrer Abschlussarbeit bei Prof. Ulrike Hähner „wissenschaftliches Neuland“ betreten. Sie beschäftigte sich mit dem Einsatz von Nanocellulose in der Restaurierung. Diese besondere Form der Cellulose ist ein relativ neuer Werkstoff, der in verschiedenen Formen zum Beispiel zur Stabilisierung von Kunststoffen oder in medizinischen Implantaten genutzt werden kann. Laura Völkel untersuchte an verschiedenen Papiersorten, ob sich Nanocellulose auch für die Stabilisierung beschädigter Schriftstücke eignet.

Christiane Adolf begeisterte die Jury vor allem durch den Einsatz neuer technischer Methoden. Sie untersuchte in ihrer Arbeit bei Prof. Dr. Henrik Schulz die „Goldene Tafel“ am heutigen Landesmuseum Hannover. Mit Hilfe von UV/VIS-Reflexionsspektroskopie, Polarisationsmikroskopie, Querschliffuntersuchungen, REM-EDX-Messungen und Ramanspektroskopie wies sie nach, dass bei der Retusche des Altarretabels ZET-Farben von Günther Wagner verwendet wurden. Die Identifizierung der Farben ist eine wichtige Voraussetzung für die weitere Restaurierung des Altaraufsatzes.

Beide Preisträgerinnen schafften es so, durch wissenschaftliche Innovation zu glänzen und Jury und Clubmitglieder zu überzeugen. Darum gehen die 1000 Euro, mit denen der Preis dotiert ist, auch zu gleichen Teilen an beide Absolventinnen. „Wir konnten uns nicht auf eine Arbeit einigen“, gesteht Schütz. Für Christiane Adolf hat der Preis vor allem auch einen symbolischen Wert: „Es ist ein schöner Abschluss einer langen, arbeitsintensiven Phase.“

Quelle: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen/Julia Dittrich

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