Werbespots, Image- und Fernsehfilme leben nicht nur durch die Bilder, welche der Zuschauer zu sehen bekommt. Ein unterbewusst besonders wichtiger Faktor ist genauso die Stimme, welche im Hintergrund zu hören ist und dem Gesehenen erst einen besonderen Charakter verleiht.
Der Beruf des Sprechers ist faszinierend und bringt viel Abwechslung mit sich. Doch welche Voraussetzungen sollte man als Werbesprecher mitbringen, was erwartet einen in diesem Beruf und mit welchem Gehalt kann man rechnen?
Was macht ein Werbesprecher? Der typische Berufsalltag
Der Beruf des Sprechers ist genauso vielfältig wie die Bereiche, in denen er zurate gezogen wird. Oftmals arbeiten Werbesprecher nicht nur in Agenturen, um z. B. Spots fürs Radio oder Fernsehen zu vertonen, sondern sorgen auch für deutsche Synchronisationen von Filmen oder machen Moderatorenjobs im Radio.
Je nach Präferenz arbeitet man als Sprecher also entweder in Werbeagenturen oder in Radio- und Fernsehstudios. Die eigentliche Arbeit findet dann im Tonstudio statt. Hier stehen hochwertige Aufnahmegeräte zur Verfügung, um vorgegebene Texte so qualitativ wie möglich zu vertonen. Bei der Arbeit als Synchronsprecher steht man dabei vor einer Leinwand, auf der genau die Szene läuft, die neu eingesprochen wird.
Meist arbeiten Werbesprecher selbstständig und werden bei Bedarf von Agenturen hinzugezogen. Dies ist selbstverständlich nicht der Fall, wenn man regelmäßig beim Radio arbeitet und hier eine Festanstellung hat. Oftmals können professionelle Werbe- und Synchronsprecher online gebucht werden – eine Abwicklung erfolgt bei kleinen Aufträgen direkt vom eigenen Tonstudio, wodurch kein persönlicher Kontakt nötig ist.
Welche Voraussetzungen & Qualifikationen benötigt man?
Selbstverständlich benötigen Sprecher für ihren Job eine außergewöhnliche Stimme. Sie sollte einprägsam sein und durch einen besonderen Klang hohen Wiedererkennungswert haben. Da viele Menschen eine schöne Stimme haben, müssen Sprecher aber vor allem eines besitzen: Durchhaltevermögen und Geduld.
Die Fähigkeiten als Werbesprecher müssen trainiert werden. Erst durch das Einsprechen vieler Texte gewinnt man an Erfahrung und wird von Konsumenten wiedererkannt. Während man als Werbesprecher vorgegebene Zeilen vertonen muss, sind die Voraussetzungen als Radiosprecher schon wieder ganz andere; hier kommt es auch auf Spontanität und Schlagfertigkeit an.
Generell kann man sagen, dass man als Werbesprecher die Fähigkeit besitzen sollte, Emotionen und Gefühle allein durch die Stimme zu vermitteln, ohne dabei undeutlich oder übertrieben zu klingen. Mit Schauspiel- und Sprechtrainings, einer seriösen Ausbildung (nicht staatlich geschützt), dem Aufbau vieler wertvoller Kontakte und der Bereitschaft, auch unbezahlte Jobs anzunehmen, ist der Weg in die Sprecherkarriere gar nicht mehr so weit.
Verdienst eines Werbesprechers: Lohnt es sich?
Da Werbesprecher in den allermeisten Fällen selbstständig arbeiten, werden Gehälter als Gagen gezahlt. Diese variieren je nach Auftrag und beruflichen Erfahrungen stark; während ein Werbesprecher am Anfang seiner Karriere froh sein kann, überhaupt etwas mit seiner Arbeit zu verdienen, kann er nach einigen Jahren oft gut davon leben.
Ist der Einstieg in den Beruf als Werbesprecher erst geschafft, profitiert man häufig von einer Vielzahl an Kontakten zu bspw. Werbeagenturen, Filmproduktionen und Tonstudios, die einen immer wieder für Projekte hinzuziehen. Die Bereitschaft zum zwischenmenschlichen Kontakt ist also auch für den Anstieg der Gage zwingend notwendig.
Hat die Sprecherstimme nach einigen Jahren einen Wiedererkennungswert erreicht, sind bei nationalen und internationalen Aufträgen Gagen von 500 Euro pro Werbespot möglich. Regionale Spots werden meist schlechter bezahlt und liegen bei etwa 100 Euro pro Auftrag.
Besonders langfristige Projekte wie die Vertonung eines Videospiels oder die Synchronisation eines Films werden meist höher bezahlt, erfordern jedoch auch deutlich mehr Erfahrung. Hier liegt die Gage nach einigen Jahren im Beruf bei 100 bis 350 Euro pro Stunde.
Der Einstieg in die Selbstständigkeit
Je nach Verdienst arbeiten Werbesprecher freiberuflich und müssen somit keinerlei Steuern zahlen. Sobald sich jedoch ein Gehalt von über 17.500 Euro im Jahr ergibt, sind sie dazu verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden und dementsprechend jährliche Gewerbesteuer abzutreten.
Für die Anmeldung eines Gewerbes oder einer Freiberuflichkeit ist einzig die Einreichung einer Selbstauskunft mit dem Namen „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ beim Finanzamt notwendig. Für die professionelle und langfristige Tätigkeit ist die Unterstützung durch Steuerberater auf jeden Fall empfehlenswert.