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Wie im Einzelhandel selbstständig machen?

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Auch wenn sich der Einzelhandel in einem deutlichen Umbruch befindet, gehört er immer noch zu den wichtigsten und größten Wirtschaftsbereichen im deutschsprachigen Raum. Entscheidend ist dabei nicht, welche Art von Einzelhandel betrieben wird. Apotheke, Sportgeschäft oder Bioladen – die Möglichkeiten, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen, sind sehr bunt und vielfältig.

Eine gute Planung ist Voraussetzung

Bevor jedoch auch nur ansatzweise über die Eröffnung von einem eigenen Laden nachgedacht werden kann, gilt es, die Existenzgründung im Einzelhandel genau zu planen. Es gilt zuerst, mit einem Konzept zu punkten. Innerhalb dieses Konzepts wird die Geschäftsidee bis ins kleinste Detail entwickelt.

Man muss sich immer dafür über folgendes im Klaren sein: Was soll verkauft werden? Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Gibt es Hobbys oder Interessen, die einfließen sollen? Diese Dinge müssen als Konzept in einem Businessplan verankert werden. Dieser Businessplan gilt bis ins kleinste Detail ausgearbeitet zu werden. Wenn das Konzept nicht konkret, greifbar und vor allen Dingen auch zukunftssicher ist, muss man sich mit dem Gedanken einer Existenzgründung im Einzelhandel nicht weiter beschäftigen. Denn das funktioniert dann nicht.

Unser Tipp: Kreativität ist wichtig. Und das beginnt nicht nur bei einem außergewöhnlichen Ambiente im Geschäft. Permanent neue Ideen und eine stetige Weiterentwicklung sind ebenfalls wichtig.

Über Alternativen nachdenken

Natürlich träumt jeder davon, ein ganz individuelles Geschäft zu eröffnen. Doch wie wäre es mit Franchise? Es gibt ein bestehendes Konzept, das am Markt funktioniert und das mit einem geringen Eigenkapital verwirklicht werden kann. Zwar sind die eigenen Ideen dann nicht mehr ganz so gefragt. Aber die Existenzgründung im Einzelhandel würde auf soliden Bein stehen.

Bekannte Franchise Unternehmen sind unter anderem:

  • DM
  • Edeka
  • The Body Shop
  • Swarovski

Es lohnt sich durchaus, über die Franchise-Konzepte einiger Unternehmen nachzudenken, sich zu informieren und sie gegebenenfalls in die Überlegungen einzubeziehen.

Einen bereits bestehenden Laden übernehmen

Ebenfalls ist es möglich, ein Geschäft nicht völlig neu zu eröffnen, sondern bereits einen vorhandenen Laden zu übernehmen. Es gibt viele Ladenbesitzer, die händeringend nach einem Nachfolger suchen. Und wenn das Ladengeschäft gut läuft, eine attraktive Lage hat und eine effektive Ladengestaltung aufweist, ist die Übernahme durchaus auch ein Aspekt, der überlegt werden kann.

Es ist immer möglich, bei einer Geschäftsübernahme eigene Ideen einfließen zu lassen. Zwar muss hier in der Regel viel Geld in die Hand genommen werden. Da sich das Geschäft jedoch bereits etabliert hat, ist die Anfangsphase nicht ganz so steinig, so dass direkt von Beginn an gutes Geld verdient werden kann.

Das äußere Erscheinungsbild

So gut die Idee für Geschäft auch sein mag, der Kunde muss es erkennen, er muss es akzeptieren und der muss es nutzen. Dafür ist es wichtig, dass ein Name für das Geschäft gefunden wird, ein Logo und eine Einrichtung, die für die Idee, die mit dem Laden verwirklicht wird, stehen. Ein Weinladen hat eine andere Einrichtung als ein Sportgeschäft für junge Menschen. Hier muss also genau geschaut werden, welches Konzept verwendet wird.

Name und Logo müssen eingängig sein. Sie müssen als Branding funktionieren und einen hohen Wiedererkennungswert haben. Was wäre Coca-Cola ohne den legendären Schriftzug?

Für die Einrichtung des Shops gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine effektive Ladengestaltung ist wichtig. Effektiv in dem Sinne, dass sie gut händelbar ist. Viel Schnickschnack mag gemütlich wirken. Aber es nimmt Verkaufsfläche weg und kostet somit unnötig Geld. Deshalb muss eine gute Mischung aus Individualität, Nutzen aber auch Gemütlichkeit und Aufgreifen des Themas gefunden werden.

Den richtigen Standort finden

Wer ein Geschäft neu eröffnen möchte, muss sich um einen Standort kümmern. Der Standort ist entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Dabei müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden.

Einerseits muss der Kunde betrachtet werden. Welcher Kunde soll angesprochen werden? Laufkundschaft oder doch Kundschaft, die auch aus dem weiteren Umfeld kommt? Ist die Fußgängerzone besser oder doch ein Einkaufszentrum? Hier gibt es Marktanalysen, die das Kaufkraftverhalten der Kunden je nach Region aufzeigen und bei der Entscheidung unbedingt inkludiert werden müssen. Auch die Konkurrenz muss im Auge behalten werden. Es ist nicht sinnvoll, die dritte Bäckerei in einer Straße zu eröffnen. Auch wenn das Sortiment anders ist. Deshalb muss man immer schauen, was die Konkurrenz macht, wo sie ist und wie man besser sein kann.

Weiterhin ist die Infrastruktur ein wichtiger Aspekt. Laufkundschaft ist gut und schön. Aber viele Kunden wollen mit dem Auto, mit Bus oder Bahn reisen. Und wenn das Geschäft die passende Infrastruktur dazu nicht liefert, keine Parkplätze in der Nähe sind und auch keine Haltestellen für Bus und Bahn, wird es schwer schwierig, das eine oder andere Geschäftsmodell zu verwirklichen. Ebenso sind die Mietkosten wichtig. Der Laden muss bezahlt werden können. Deshalb muss geschaut werden, welcher Umsatz geplant wird, wie groß das Geschäft sein soll und welche Mietkosten je nach Lage entstehen.

Kostenkalkulation aufstellen

Jede Geschäftseröffnung ist mit Kosten verbunden. Ob ein Laden eröffnet wird oder ein Unternehmen in einem anderen Bereich gegründet wird, ist dabei egal. Bei der Eröffnung eines Ladens entstehen immer Kosten. Es muss einiges Geld in die Hand genommen werden, um den Traum vom eigenen Geschäft zu verwirklichen.

Die Investitionskosten sind von unterschiedlichen Aspekten abhängig. Unter anderem vom:

  • Renovieren der Räumlichkeiten
  • Einrichtung
  • Kassensysteme
  • Büromaterial
  • Warenlager

Neben diesen Investitionskosten sind laufende Kosten einzuplanen. Dazu gehören:

  • Miete
  • Steuern
  • Löhne
  • Internet
  • Telefon

Wie kann finanziert werden?

Nicht jeder hat für das eigene Ladengeschäft genug Geld angespart. Oftmals kommt man nicht um eine Finanzierung herum. Die Frage ist nun, ob mit Eigenkapital oder ohne Eigenkapital finanziert wird. Am besten ist es immer, wenn Eigenkapital vorhanden ist und nur ein Teil über eine Finanzierung bereitgestellt werden muss. Das sichert die Existenzgründung ab und erhöht die Chance, dass eine Finanzierung mit günstigen Konditionen angeboten wird. Natürlich ist es auch möglich, ohne Eigenkapital zu finanzieren. Zusätzlich gibt es Gründungskredite von der KfW Bank oder einen Gründungszuschuss.

Aber auch hier gilt: das Konzept muss griffig sein und für das Abrufen der Gelder muss der Existenzgründer als solvent und solide eingestuft werden. Das gilt selbstverständlich auch, wenn über eine Bank eine klassische Finanzierung aufgenommen wird. Ohne Sicherheiten, ohne griffiges Konzept und vor allen Dingen ohne funktionierendes Konzept wird keine Bank auch nur einen Euro für die Finanzierung zur Verfügung stellen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Das Gewerberecht schreibt vor, dass für die Eröffnung eines Geschäft keine speziellen Qualifikationen vorhanden sein müssen. Das wäre nur der Fall, wenn zum Beispiel Waffen, bestimmte Tiere oder frei verkäufliche Arzneimittel angeboten werden. Dann sind branchenspezifische Kenntnisse notwendig.

Ansonsten wird lediglich eine Gewerbeanmeldung verlangt und ein Eintrag im Handelsregister. Die Gewerbeanmeldung kostet zwischen 20 und 65 Euro. Je nach Stadt. Der Eintrag ins Handelsregistern schlägt mit etwa 250 Euro zu Buche.

Unser Hinweis: Es gibt auf der Webseite vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einen sogenannten Behördenwegweiser. Dort sind alle Angaben hinterlegt, die für eine Existenzgründung wichtig sind.

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