Schule geschafft, an der Uni eingeschrieben, die erste eigene Wohnung – endlich erwachsen werden, ein gutes Gefühl. Das Studium kann nun beginnen. Neben der Organisation des Umzugs steht ein weiterer wichtiger Punkt an: die Finanzierung des Studiums. Reichen Bafög, Erspartes, Unterhalt oder ein Stipendium aus? Sollten diese Möglichkeiten nicht ausreichen oder man hat diese erst garnicht, muss eine Einnahmequelle her: der Nebenjob.
Der Nebenjob
Ein Nebenjob kann nicht nur dabei helfen, das Studium zu finanzieren, idealerweise sammelt man dabei wertvolle Erfahrungen, die auch im Studium relevant sind. Man lernt sich selbst möglicherweise nochmal von einer anderen Seite kennen und merkt, wo die persönlichen Stärken liegen. Ein Job neben dem Studium beweist, dass man gut mit der Zeit umgehen kann.
Wichtige Voraussetzungen
Bevor es mit dem Job losgeht, sollte man sich allerdings über die genauen Rahmenbedingungen informieren, die man als Student beachten sollte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten beziehungsweise Einstellungsmodelle, die möglich sind. Um herauszufinden, welches Modell am besten zu einem und dem Studium passt, sollte man sich vorab einige Gedanken machen.
Die Einstellungsmodelle
Wichtig ist es bei allen Modellen, zu beachten, nicht den Studentenstatus zu verlieren. Ein Job neben dem Studium zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Hauptaktivität das Studieren bleibt und der Job lediglich die Nebentätigkeit ist. Damit das gewährleistet ist, darf man in der regulären Studienzeit maximal 20 Stunden in der Woche arbeiten. Innerhalb der Semesterferien kann es gerne etwas mehr sein, dort darf ein Student bis zu 26 Wochen mehr als nur 20 Stunden in der Woche arbeiten. Sozialversicherungstechnisch ändert sich hier nichts für den Studenten.
- Geringfügige Beschäftigung: Dieses Modell zeichnet sich dadurch aus, dass man maximal 520€ im Monat verdient. Bei dem aktuellen Mindestlohn von 12€ (Stand März 2023) hat man hier einen Zeitaufwand von circa 10 Stunden. Die geringfügige Beschäftigung ist steuer- und versicherungsfrei. Lediglich die Rentenversicherung ist fällig, von der man sich allerdings befreien lassen kann. Dieses Modell lässt sich mit einem Ferienjob kombinieren.
- Werkstudent: Hierbei handelt es sich um eine Teilzeitbeschäftigung. Meist arbeitet man in einem Bereich im Unternehmen, der fachlich mit dem Studium verbunden ist. Bei diesem Modell hat man die Möglichkeit, Gelerntes direkt in der Praxis umzusetzen. In der Regel liegt der Arbeitsaufwand hier zwischen 16 und maximal 20 Stunden in der Woche. Weitere Voraussetzung ist, in einem Vollzeitstudium immatrikuliert zu sein. Hier greift außerdem auch die 26-Wochen-Regel, die oben bereits erläutert worden ist.
- Semesterferienjob (kurzfristige Beschäftigung): Ein Ferienjob ist mit einer geringfügigen Beschäftigung kombinierbar. Grundsätzlich sind Ferienjobs steuerpflichtig, aber sozialverischerungsfrei. Die Einkommensteuer können aber im Rahmen der Steuererklärung zurückgeholt werden. Hierfür muss das jährliche Einkommen unter dem Freibetrag von 10.908€ (Stand 2023) liegen.
Für welches Einstellungsmodell man sich entscheidet, kommt ganz darauf an, was für persönliche Ansprüche man selbst hat. Reichen einem die 520€ im Monat oder muss es doch etwas mehr sein? Der Fokus, der hierbei auf dem Studium liegt, sollte nicht verloren gehen. Auch sollte bedacht werden, wie viel Zeit einem tatsächlich zur Verfügung steht.
Richtiges Zeitmanagment
Um festlegen zu können, wie viel Zeit einem neben dem Studium bleibt, sollte man nicht nur seinen Stundenplan berücksichtigen, sondern auch, wie viel Arbeitsstunden man investieren muss. Das Studium ist nicht damit erledigt, wenn man nur zu seinen Vorlesungen und Seminaren geht. Die hauptsächliche Arbeit beginnt Zuhause mit den Nacharbeitungen. Von Hausarbeiten bis hin zu einem Essay oder Mitschriften, all das muss meist Zuhause gemacht werden und zählt als zusätzliche Arbeit. Das kann von Semester zu Semester natürlich variieren.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Studium, egal bei welchem Modell, immer im Fokus bleiben sollte. Das ist die Hauptaktivität eines Studenten. Um eine Entscheidung zu treffen, kann es helfen, die Fix- und variablen Kosten aufzustellen.
Wie hoch muss das Einkommen sein, um die Fixkosten zu decken? Wie viel wird darüber hinaus benötigt und was muss dafür geleistet werden? Wie viel Zeit beansprucht das Studium wirklich?
Diese Fragen sind eine gute Möglichkeit herauszufinden, welches Einstellungsmodell zu einem passt.