„Eine große Gemeinschaftsleistung“, nannte Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg das neue Studierendenhaus der OTH Regensburg in seiner Begrüßung und dankte allen, die zu der Realisierung des Projektes beigetragen haben. Spätestens beim Podium war das jedem der Anwesenden bewusst, denn nicht weniger als neun Podiumsteilnehmer erzählten von ihrer ganz persönlichen Beteiligung an der Entstehungsgeschichte des Gebäudes. Heute, Montag, 27. Oktober, fand die offizielle Einweihung des neuen Gebäudes am Campus der OTH Regensburg am Galgenberg statt. Zu der Veranstaltung fanden sich etwa 80 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der OTH Regensburg selbst ein. Im März 2014 war der Spatenstich für das Studierendenhaus erfolgt und mit Beginn des Wintersemesters 2014/2015, Anfang Oktober, ist das knapp eine Million Euro teure Gebäude bereits in Betrieb genommen worden. Darin zu finden sind ein Aufenthaltsraum für die Studierenden, ein Büro für die Studierendenvertretung, ein Familienraum, ein Büro für die Hochschulseelsorger und ein überkonfessioneller Gebetsraum, der so genannte „Raum der Stille“. „So ein Studierendenhaus hat nicht jede Hochschule“, bemerkte Präsident Prof. Dr. Baier treffend. Und das Besondere daran: Alle Nutzer des Gebäudes – Studierende, Vertreterinnen des Familienbüros, die Hochschulseelsorger etc. – waren von Anfang an an der Konzeption, Planung und Gestaltung des Studierendenhauses beteiligt gewesen. Nicht ohne Grund: Denn das Studierendenhaus wurde zu zwei Dritteln aus Studienbeiträgen finanziert und nur ein Drittel der Kosten kamen aus dem Topf der OTH Regensburg.
Die Entstehungsgeschichte des Studierendenhauses nannte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler (MdL) „hoch kreativ“. Er lobte die Mitsprachemöglichkeit aller Nutzer des Gebäudes. Staatssekretär Bernd Sibler betonte, dass Hochschulen heute Rückzugsräume bieten müssten. Dem werde die OTH Regensburg mit seinem Studierendenhaus gerecht, denn neben der Bildung müssten die Studierenden während eines Studiums auch ihre Persönlichkeit entwickeln. Dazu leiste nach Meinung von Sibler das Studierendenhaus einen erheblichen Beitrag. Des Weiteren lobte er Regensburg als hervorragenden Hochschulstandort. Dass die OTH Regensburg weiter wachsen könne, dafür halte der Freistaat im Haushaltsjahr 2014-2018 rund 55 Millionen Euro an Ausbaumitteln bereit, so Staatssekretär Sibler (MdL). Für ihn ist das Studierendenhaus ein weiterer sichtbarer Schritt des Ausbaus der OTH Regensburg.
Oberbürgermeister Joachim Wolbergs dankte in seinem Grußwort dem Staatssekretär MdL Sibler für das Engagement des Freistaats in Regensburg und bat darum, so weiterzumachen. „Regensburg verdankt seinen Wohlstand in erheblichem Maße den Hochschulen“, betonte Wolbergs. Er gratulierte der OTH Regensburg zu dem Studierendenhaus. Leben und Arbeiten müssten heutzutage verbunden werden, und dies habe die OTH Regensburg mit seinem Studierendenhaus geschafft. Die OTH Regensburg habe mit dem Studierendenhaus einen „Lebensraum“ auf dem Campus geschaffen.
Die symbolische Schlüsselübergabe übernahm danach Karl Stock, Baudirektor, Bereichsleiter Hochschulbau im Staatlichen Bauamt Regensburg. Er händigte Präsident Prof. Dr. Baier und Staatssekretär Sibler (MdL) vier Schlüssel aus, je einen für den Sprecherrat, die Hochschulseelsorger, für die Vertreterin des Familienbüros und die Hochschulleitung. Für das Bauamt sei die enge Kooperation mit den späteren Nutzern des Gebäudes ein Novum gewesen, so Stock in seiner kurzen Ansprache. Er bezeichnete das Studierendenhaus als „uneingeschränkten Erfolg“.
Bei dem anschließenden Podium erfuhren die Anwesenden noch Interessantes zu der Entwicklungsgeschichte des Gebäudes, zum Beispiel, dass die Idee zu dem Studierendenhaus von dem ehemaligen Studierendenvertreter Maximilian Rappl stammt. Für ihn war ein Auslandsaufenthalt in den USA und das dortige Campusflair ausschlaggebend gewesen, der Hochschulleitung 2011 vorzuschlagen, ein Studierendenhaus zu bauen. Robert Pietsch, aktueller Studierendenvertreter an der OTH Regensburg, berichtete davon, dass die Wünsche und Anliegen der Studierenden stets auf offene Ohren bei der Hochschulleitung und beim Bauamt gestoßen seien. Über die Art und Farbe der Möbel konnten letztlich sogar alle Studierende der OTH Regensburg mittels einer Online-Befragung abstimmen. Mit am Podium vertreten war auch Peter Endres, Kanzler der OTH Regensburg, bei dem die Fäden des Projekts „Studierendenhaus“ stets zusammengelaufen sind. Mittels Workshops wurden zum Beispiel während der Planungsphase die Anforderungen aller Nutzer ermittelt – professionell moderiert von der Firma rheform. Die Frauenbeauftragte Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard, am Podium als Vertreterin des Familienbüros vertreten, betonte, dass dank des Studierendenhauses jetzt alle Aktionen rund um das Thema familienfreundliche Hochschule, zum Beispiel Eltern-Kind-Gruppe, Ferienbetreuung etc. künftig in einem Raum stattfinden könnten. Bislang gab es keine adäquate Bleibe für die Anforderungen des Familienbüros. Auch Dr. Alexander Flierl, Pastoralreferent der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg, und Friedrich Hohenberger, Hochschulpfarrer der Evangelischen Studentengemeinde Regensburg, betonten, wie froh sie seien, jetzt ein „zu Hause“ am Campusgelände zu besitzen. Der „Raum der Stille“ solle den Hochschulangehörigen künftig ein Ort sein, an dem sie sich heimisch fühlen. Moderator des Podiums war Gerhard Schiechel, Leiter des Studios Niederbayern/Oberpfalz des Bayerischen Rundfunks, der kurzweilig durch die einzelnen Statements führte.
Es folgte die ökumenische Einweihung des Hauses durch Studentenpfarrer Hermann Josef Eckl von der Katholischen Hochschulgemeinde Regensburg und durch Hochschulpfarrer Friedrich Hohenberger von der Evangelischen Studentengemeinde Regensburg. Abschließend führten der Architekt Walter Heigl und Stefan Krabatsch, beide vom Staatlichen Bauamt Regensburg, Interessierte durch das Studierendenhaus.