Eisenstadt – Oft mangelt es weder am Durchhaltevermögen, noch am Fachwissen. Für viele Studierende ist vielmehr die wissenschaftliche Abschlussarbeit das K.O.-Kriterium auf dem Weg zum Studienabschluss. Damit das wissenschaftliche Schreiben von der Geheimwissenschaft mit komplizierter Sprache zu einem erlernbaren Handwerk wird, entwickelt ein Forscher-Team der FH Burgenland gemeinsam mit fünf Partnern aus den CEE-Ländern den Onlinekurs „AWO – Academic Writing Online“, der individuelles Lernen erlaubt.
Der frei zugängliche Kurs, welcher aus Fördermitteln der Europäischen Union in der Höhe von
€ 201.128 finanziert wird, kann flexibel und unterstützend eingesetzt werden, damit Studierende die Hürde der Abschlussarbeit leichter nehmen können. „Vor allem berufsbegleitend Studierende, Studierende im zweiten Bildungsweg und Gaststudierende soll der Kurs motivieren, eine erfolgreiche Bachelor- oder Master-Arbeit vorzulegen. Denn selbst wenn alle Prüfungen erfolgreich bestanden wurden, fühlen sich Studierende oft hilflos oder allein gelassen bei dem Versuch, die Abschlussarbeit zu bewältigen“, sagt Petra Hauptfeld-Göllner, Projektleiterin und Professorin an der FH Burgenland. Der Protoptyp des Kurses wird in Deutsch und Englisch entwickelt, dann von den ausländischen Projektpartnern in die fünf mittel- und osteuropäischen Sprachen übersetzt und kulturell angepasst. „Die Module für Studierende vermitteln einschlägige Fertigkeiten des akademischen Schreibens, während das zusätzliche Weiterbildungs-Modul für Lehrende dazu dient, Studierende im Prozess des Schreibens besser unterstützen zu können. Jedes Modul enthält in 15 Einheiten einen Textteil mit Übungen und einen Videoteil“, erklärt Hauptfeld-Göllner.
Vielfache und persönliche Ziele
Die Ziele des Projekts lägen aber nicht nur in der Unterstützung der Studierenden auf dem Weg zum Studienabschluss, sondern ebenso in einer höheren Mobilitätsrate, da Gaststudierende auf einen Onlinekurs in der eigenen Muttersprache zurückgreifen können. Gleichzeitig erfahren Studierende und Lehrende den Umgang mit neuen Formen des Online-Lehrens und -Lernens. „Was aber noch wichtiger ist: Individuelles Lernen steht im Mittelpunkt. Studierende erhalten die
Möglichkeit, aus den angebotenen Sprachen und Modulen ihren eigenen Kurs zusammenzustellen und sich diesen innerhalb des Curriculums anrechnen zu lassen“, sagt Hauptfeld-Göllner.
Von herkömmlichen Anleitungen zum wissenschaftlichen Arbeiten unterscheide sich der neue Onlinekurs vor allem durch den Zugang des personalisierten Lernens, der an der FH Burgenland in allen Curricula berücksichtigt wird.
Mehr Akademiker für Europa
Hintergrund für das zweijährige „Erasmus+“-Projekt ist das operative Ziel der Strategie Europa 2020, die den Erwerb von Hochschulabschlüssen forciert: 40% der 30- bis 34-Jährigen sollen bis 2020 einen Hochschulabschluss erhalten. Nur ein Drittel der Bevölkerung zwischen 25 und 31 Jahren könne derzeit in Europa einen Hochschulabschluss vorweisen, während in den USA die Quote bei 40% liegt und in Japan sogar bei 50%. Die Projektaktivitäten werden von einem Konsortium, bestehend aus acht Partnern, durchgeführt. Die FH Burgenland, die die Jury als Projektträger von dem Projekt AWO überzeugen konnte, arbeitet mit Hochschulen in Prag, Maribor, Banská Bystrica, Eger und Zaprešić zusammen sowie mit den technischen Produktionsfirmen e-matrix und ASAS mit Sitz in Wels. Das Projekt findet unter der Förderschiene von Erasmus+/ Strategische Partnerschaften statt.
Quelle:openPR