Der Hochschulpreis 2014 der Niedersächsischen Akademie Ländlicher Raum (ALR) ist an die Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK am Standort Göttingen gegangen. Master-Absolventin Marit Schroeder überzeugte die Jury mit ihrer Abschlussarbeit „Lebensqualität im ländlichen Raum – Heckenbeck als Erfolgsmodell zukunftsfähiger Dorfentwicklung?“ Sie konnte von Schirmherrin Birgit Honé, Staatssekretärin für Europa und regionale Landesentwicklung der Niedersächsischen Staatskanzlei, die Glückwünsche bei der Preisverleihung in Hannover beim Sparkassenverband entgegen nehmen.
„Frau Schröder ging sehr reflektiert mit der Frage um, was und wie von der Entwicklung in Heckenbeck zu lernen ist, woraus sie Erfolgsfaktoren ableitete. Daraus gelingt ein differenzierter Brückenschlag zu den Empfehlungen für die Praxis der Dorfentwicklung“, so Prof. Dr. Kim Philip Schumacher von der Universität Vechta in seiner Laudatio auf „den theoretisch fundierten, innovativen, und sehr reflektierten Beitrag“. Den Festvortrag bei der Preisverleihung hielt HAWK-Professorin Dr. Birgit Franz über das Thema „Baukultur -Last oder Lust?“
Der Masterarbeitsschwerpunkt von Marit Schroeder passte besonders gut zum diesjährigen Auslobungsthema der ALR „Zukunftsfähige Land- und Regionalentwicklung in Niedersachsen“. Für ihre Abschlussarbeit erhielt sie den ersten Platz, vor zwei Drittplatzierungen von Studierenden der HafenCity Universität Hamburg und der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.
„Es ist eine hochkarätige Jury“, freut sich ihr betreuender Professor, Dr. Ulrich Harteisen, über die renommierte Auszeichnung. Gerade in dieser Phase sei es für die eigene Motivation wichtig, dass Marit Schroeder – neben einer hervorragenden Note – auch Anerkennung von außen für ihr wissenschaftliches Arbeiten bekomme. Das Dorf Heckenbeck sei ein spannendes Forschungsprojekt, denn das Dorf habe besonders konstruktiv auf Zukunftsherausforderungen reagiert. „Marit Schröder hat eine qualitative empirische Studie vor Ort durchgeführt und auch hinterfragt, welche Rolle exogene Impulse, wie zum Beispiel Fördermittel, gespielt haben“, so der HAWK-Professor.
Marit Schröder studierte nach dem Abitur 2008 in Itzehoe European Studies in Osnabrück auf Bachelor, bevor sie sich 2011 für den Master Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an der HAWK einschrieb. Auf der Suche nach einem Thema für ihre Abschlussarbeit, begeisterte sich die 26-Jährige für das kleine, 470 Einwohner starke, Dorf vier Kilometer nordwestlich von Bad Gandersheim. „Heckenbeck hat eine für den ländlichen Raum besondere Lebensqualität.“ Es besitze ein sehr aktives und differenziertes Dorf- und Vereinsleben und eine sehr gute infrastrukturelle Ausstattung.
Das Geheimrezept gegen die negativen Folgen des demografischen Wandels vor Ort:
„Die Offenheit der alteingesessenen Bevölkerung gegenüber neu Zugezogenen und Veränderungen sorgt für eine offene und kreative Atmosphäre, in der Ideen entstehen und Menschen sich begegnen können“, so lautet das Forschungsergebnis von Marit Schröder. Ihre Antwort auf den demografischen Wandel: „Die Förderung für den ländlichen Raum sollte einheitlicher und transparenter gestaltet und besser auf den spezifischen Bedarf vor Ort zugeschnitten sein.“ Förderprogramme sollten mehr auf die Aktivierung von Akteuren und Netzwerken abzielen.
Ihre aktuelle Forschung widmet Marit Schröder ebenfalls dem ländlichen Raum. Im Rahmen des inter- und transdisziplinären Forschungsschwerpunktes Dialog der HAWK-Fakultäten Ressourcenmanagement in Göttingen sowie Management, Soziale Arbeit, Bauen am Standort Holzminden promoviert sie in Kooperation mit der Universität Vechta über das Schwerpunktthema Daseinsversorgung im ländlichen Raum.