Erfahrungsaustausch zum Thema Ausbildung stand im Mittelpunkt
Ministerialdirigent Roland Matzdorf, Abteilungsleiter des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW (MAIS) sowie Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages, waren Gast der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis. Gemeinsam mit den Kreishandwerksmeistern Christian Will und Thomas F. Bock, einigen Obermeistern sowie dem Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, Dirk H. Jedan, standen in einem rund zweieinhalbstündigen Gespräch im „Haus des Handwerks“ die Themen „Ausbildung“ und „Übergangssystem Schule / Beruf“ im Mittelpunkt.
Matzdorf nahm die Gelegenheit wahr, sich intensiv mit den Obermeistern über Nachwuchsrekrutierung sowie Perspektiven und Chancen zukünftiger Fachkräftesicherung zu unterhalten. Einhelliger Tenor aller Beteiligten war, dass Ausbildung zukünftig dringendst einer höheren und bedeutsameren Wertschätzung unserer Gesellschaft bedarf. Der Trend zur Akademisierung müsse gestoppt werden. Nicht jeder Abiturient sei auch ein geeigneter Student, vielmehr zeigten Studienabbrüche, dass die Entscheidung für eine duale Ausbildung sinnvoller gewesen wäre.
Es gäbe keinen Königsweg, wie zukünftig das Rekrutieren junger Menschen für das Thema „Ausbildung“ gelingen könne. Die Ansätze müssten unterschiedlichst und vielfältig sein. Wahr sei jedoch, dass die Bemühungen von Seiten der Wirtschaft wachsen werden, um im Wettbewerb um junge Nachwuchskräfte zu bestehen.
Breiten Raum nahm in der Diskussion auch das Thema zum landesweiten Projekt „Kein Abschluss – ohne Anschluss“ ein. Grundsätzlich wurde vom Handwerk das Bemühen ausdrücklich gelobt, Schüler frühzeitig auf die Berufswelt vorzubereiten, um ihnen erste Orientierungsmöglichkeiten zu geben. In der praktischen Umsetzung müsse jedoch nachjustiert werden. Insbesondere sehe man in den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks, wie z.B. dem Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, ideale Lernorte, um Jugendlichen den Reiz und Charme handwerklicher Ausbildungsberufe kompetent vermitteln zu können. Auch wenn dies Geld koste, sei es eine sinnvolle Investition in die Jugend von morgen.