Vier erste Preise. 67 Jungforscher stellen ihre Projekte beim Regionalwettbewerb Bonn/Köln vor
Sichere Passwortverwaltung, die Entwicklungszyklen der Baumsteigerfrösche, scheinbar bergauf rollende Kugeln und Fernsehen für zwei: Mit diesen Themen errangen heute Jungforscher beim Regionalwettbewerb Bonn/Köln von Jugend forscht/Schüler experimentieren an der Bonner Universität erste Preise. Insgesamt waren 67 Teilnehmer angetreten und präsentierten am Nachmittag in der Universitätsaula 33 Forschungsprojekte der Öffentlichkeit. Die Erstplatzierten qualifizierten sich als Regionalsieger für die Teilnahme am Landeswettbewerb.
Den ersten Platz in der Sparte Mathematik/Informatik des Jugend forscht-Regionalwettbewerbs Bonn/Köln sicherte sich Stefan Genchev (16) vom Galabov-Gymnasium in Sofia, einer deutschen Auslandsschule in Bulgarien. Der Schüler entwickelte mit „My ePass“ eine Infrastruktur, mit der sich Passwörter und Zertifikate für Webseiten – zum Beispiel von Onlinehandel und Behörden – sicher verwalten und digitale Dokumente unterschreiben lassen, ohne das die Privatsphäre des Benutzers in Gefahr gerät.
Froschlaichstudien unter dem Mikroskop
Wie lange brauchen Baumsteigerfrösche der Gattung Ranitomeya bis die Quappen aus dem Laich schlüpfen? Annika Balduin vom Gymnasium Am Turmhof in Mechernich hat diese Frage anhand der Unterarten Ranitomeya amazonica, Ranitomeya imitator und Ranitomeya vanzolinii untersucht. Im Tierhaus des Forschungsmuseums Koenig in Bonn arbeitete die Schülerin mit dem Laich und hielt die Entwicklungsstadien der unterschiedlichen Subspezies am Mikroskop fotografisch fest. Für ihre herausragende Bearbeitung siegte die 17-Jährige im Bereich Biologie von Jugend forscht.
Kugeln rollen entgegen der Schwerkraft
Im Wettbewerb Schüler experimentieren errangen Felix Möller und Gabriel Weiser von der Katholischen Grundschule Hangelar in der Sparte Physik den ersten Platz. Die beiden Zehnjährigen bauten ein Modell, in dem Kugeln scheinbar bergauf rollen. Die Schüler erforschten, wie die Täuschung im schiefen Raum funktioniert und brachten das Kunststück fertig, dass sich die runden Gebilde scheinbar gegen die Schwerkraft bewegen.
Fernsehen für zwei
Einen ersten Platz im Bereich Technik von Schüler experimentieren bekamen Elias Günthner (12), Anna Lieder (12) und Leo Lenz (11) mit dem Projekt „Fernsehen für zwei“. Das Team vom Städtischen St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel hatte zum Ziel, einen Fernseher so umzubauen, dass zwei Personen auf demselben Bildschirm zwei verschiedene Filme gleichzeitig schauen können.
Pfiffige Ideen und ausgeklügelte Methoden
Prof. Dr. Karin Holm-Müller, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Bonn, war vom Enthusiasmus der Jungforscher beim Regionalwettbewerb begeistert: „Es ist ganz unglaublich, mit welch pfiffigen Ideen die Kinder und Jugendlichen wissenschaftlichen Fragestellungen auf den Grund gehen.“ Ihr imponierten auch die ausgeklügelten Methoden, mit denen die jungen Forscher ans Werk gingen. Der Regionalwettbewerb Jugend forscht/Schüler experimentieren sei ein wichtiger Bestandteil im Bestreben der Universität Bonn, forschungsinteressierten Nachwuchs in einem möglichst frühem Stadium an die Wissenschaft heranzuführen.
Uni Bonn richtet zum fünften Mal „Jugend forscht“ aus
Bereits zum fünften Mal richtete die Bonner Universität nun den Regionalwettbewerb aus. „Jugend forscht ist ein bewährtes Sprungbrett für eine wissenschaftliche Karriere. Jugendliche erhalten die Möglichkeit, alleine oder im Team ihre eigenen innovativen Ideen zur realisieren“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. Die Universität Bonn leiste als Pate des Regionalwettbewerbs hierfür einen wichtigen Beitrag.
Die öffentliche Präsentation der Exponate von insgesamt 67 Teilnehmern am Nachmittag in der Aula der Universität Bonn stieß auf großes Interesse. „Wer bei Jugend forscht teilnimmt, stellt unter Beweis, dass er zielgerichtet wissenschaftliche Probleme lösen und eigene Vorstellungen umsetzen kann. Das motiviert“, sagt die Jugend forscht-Patenbeauftragte Dr. Andrea Grugel von der Universität Bonn.
Quelle: Universität Bonn