Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth – Die Bachelor-Absolventen der Jade Hochschule sind zufrieden mit ihrem Abschluss und haben keine Probleme beim Schritt ins Berufsleben.
Vor 15 Jahren haben sich die europäischen Staaten und einige Nachbarländer auf die Studienstruktur Bachelor und Master geeinigt. Während die Bachelor-Absolventen der Universitäten über den neuen Abschluss klagen und von einem „zertifizierten Studienabbruch“ sprechen, sieht es an den Fachhochschulen anders aus.
Für Prof. Dr. Andrea Czepek, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Jade Hochschule, liegt der Grund auf der Hand. „Bei uns hat sich durch die Reform nicht viel verändert. Unsere Studiengänge waren und sind grundsätzlich viel stärker auf eine Berufsqualifizierung ausgerichtet. Deshalb können Bachelor-Absolventen einer Fachhochschule problemlos in einen Beruf einsteigen.“
Tatsächlich neu ist seit der Umstellung die regelmäßig stattfindende Akkreditierung der Studiengänge an der Jade Hochschule, die alle sieben oder acht Semester dauern. Das heißt, externe Gutachter überprüfen sie u.a. auf Studierbarkeit und Berufsqualifizierung. Hinzu kommt, dass der Fachkräftebedarf in der Region aber auch andernorts hoch ist und viele Arbeitgeber die Jade Hochschule und deren Qualitätsniveau sehr genau kennen und schätzen. Ralph Zimmermann, Fachbereichsleiter Vermessung bei der Meyer-Werft in Papenburg, ist einer von ihnen. „Wir haben fünf Bachelorabsolventen von der Jade Hochschule eingestellt, die sehr gut sind“, sagt er.
Genauso beurteilt das Sabine Schlüer, Personalreferentin der Mahr GmbH in Göttingen. „Wir haben mit Bachelorabsolventen keine Probleme“, stellt sie klar, weist aber wie Ralph Zimmermann darauf hin, dass die meisten von ihnen zuvor eine Berufsausbildung gemacht haben und von daher sehr gut vorbereitet sind. Außerdem lobt sie die sieben oder acht Semester dauernden Studiengänge an der Jade Hochschule.
„Vor der Studienreform haben sich die Fachhochschulstudierenden durch ihre hohe Praxiserfahrung von den Uni-Absolventen unterschieden. Die Jade Hochschule hat dieses System beibehalten. Bei uns in Göttingen ist das nicht der Fall. Deshalb kann ich Bachelorstudierenden nur raten, sich während des Studiums ganz viel praktische Erfahrung anzueignen bzw. vorher eine Ausbildung zu absolvieren.“
Sowohl die Personalreferentin als auch der Vermessungsingenieur warnen davor, Bachelorabsolventen über einen Kamm zu scheren bzw. den Abschluss schlecht zu reden. „Es lohnt sich, die Hochschule und ihre Lehrinhalte genau zu betrachten“, sagt Ralph Zimmermann. Außerdem erinnert er an den Faktor Mensch. „Junge Leute, die etwas erreichen wollen, verantwortungsbewusst und aufgeschlossen sind, eine hohe Auffassungsgabe besitzen und wissen, was in der Arbeitswelt auf sie zukommt, sind natürlich ganz anders zu gebrauchen als jene, die wenig Engagement an den Tag legen.“