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Bremer Team B-Human ist zum fünften Mal Weltmeister im RoboCup

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Das Team der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) jubelt. B-Human hat es geschafft, sich nach drei Jahren beim RoboCup 2016 in Leipzig den Weltmeistertitel in der Standard Platform League zurückzuholen. In einem spannenden Finale gegen das Team UT Austin Villa konnten sich die Bremer gestern im „Elfmeterschießen“ durchsetzen. Der Titel des wertvollsten Teamspielers ging ebenfalls an B-Human.

Uni Bremen
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Spannendes Endspiel mit „Elfmeterschießen“

Wie im EM-Spiel Deutschland gegen Italien müssen auch im Roboterfußball wichtige Spiele oft durch ein „Elfmeterschießen“ entschieden werden. Im diesjährigen Finale in der Standard Platform League stand es nach regulärer Spielzeit noch immer 0:0. Sowohl der amtierende Europameister B-Human als auch der amtierende US-Champion UT Austin Villa hatten gute Torchancen, scheiterten aber beide an der effektiven Verteidigung des Gegners und im Falle von B-Human auch daran, dass der neu eingeführte Ball oft nicht geradeaus rollte. Jeweils einmal brachten beide Teams den Ball auf die Torlinie ihres Gegners, dabei wurde aber Austin vom Halbzeitpfiff gerettet, und B-Humans Verteidiger holte den Ball noch von der Linie. So ausgeglichen die zwei Halbzeiten waren, so unterschiedlich fiel das anschließende „Elfmeterschießen“ aus, das wegen des kleineren Spielfelds tatsächlich ein Einskommadreimeterschießen ist. Das Spiel war bereits nach drei Strafstoßrunden beendet, denn B-Humans Schütze hatte dreimal getroffen, während Austins Roboter zweimal am Torwart scheiterten und einmal schlicht am Tor vorbeischossen.

B-Human stellt wertvollsten Teamspieler

Neben dem Hauptwettbewerb – der „Indoor Competition“ – wurden noch zusätzliche Wettbewerbe ausgetragen. Im Auswahlmannschaftswettbewerb bildeten Roboter unterschiedlicher Teams eine Mannschaft und spielten gemeinsam Fußball. Hierbei wurde der wertvollste Teamspieler gekürt. Nachdem B-Human diesen Titel bereits 2014 gewonnen hatte, war er 2015 an das Nao-Team HTWK aus Leipzig gegangen. In diesem Jahr konnte er mit deutlichem Abstand zu den Leipzigern wieder nach Bremen geholt werden. B-Human nahm zudem als eines von acht Teams an der „Outdoor Competition“ teil, bei der in einer Glashalle auf einem Kunstrasenfeld gespielt wurde, und belegte hier den zweiten Platz. Im Technischen Wettbewerb, in dem es u.a. um Audiokommunikation ging, errang B-Human den dritten Platz.

Das Team B-Human

Das Team setzt sich aus 11 NAO-Robotern, 23 Studierenden der Universität Bremen sowie den Wissenschaftlern Dr. Thomas Röfer vom DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, der von Professor Rolf Drechsler geleitet wird, und Dr. Tim Laue von der Universität Bremen zusammen. B-Human tritt seit 2009 bei RoboCup-Wettbewerben in der Standard Platform League an und ist seit acht Jahren in Folge Deutscher Meister bzw. Europameister und hat nun fünfmal die Weltmeisterschaft gewonnen. Seine Software legt B-Human nach jeder Weltmeisterschaft offen, sodass andere Teams davon profitieren können.

Über die Standard Platform League

Die Standard Platform League verdankt ihren Namen der Tatsache, dass alle Fußball-Teams dasselbe Robotermodell verwenden, und zwar den humanoiden Roboter NAO der Firma Softbank Robotics. Die Teams unterscheiden sich allein in der Software, die sie für die Roboter entwickeln. Dank ihrer Hilfe agieren die NAOs im Spiel vollständig autonom. In den Fußballspielen treten jeweils fünf Roboter gegeneinander an.

Neue Herausforderungen im RoboCup 2016

Dazu zählte – wie schon bei den diesjährigen RoboCup European Open in Eindhoven – das Erkennen des Anpfiffs durch den Schiedsrichter sowie der Einsatz eines schwarz-weißen Balles, wie er auch im regulären Fußball verwendet wird – allerdings in Miniaturausgabe. Da die Roboter, die Feldmarkierungen und die Tore ebenfalls weiß waren, wurde den NAO-Robotern das Erkennen des Balles deutlich erschwert. Hinzu kam die Neuerung, dass eine Auswahl von acht Teams, darunter auch B-Human, statt in einer Vorrunde in der „Outdoor Competition“ antraten.

Quelle:Universität Bremen

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