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„Der wahrhaft Souveräne bleibt auf Augenhöhe – und lacht auch mal“

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Foto: "obs/MEDIA WORKSHOP/Christiane Wettig"
Foto: „obs/MEDIA WORKSHOP/Christiane Wettig“

Kommunikationsexpertin Christiane Wettig über die Kunst der spannenden Präsentation

Hamburg – Das Team informieren, den Projektstand aufzeigen, beim Kunden pitchen: Präsentieren gehört in fast jedem Berufsalltag zum Handwerkszeug. Zeit zum Zuhören aber ist Mangelware, stattdessen sind alle informationsüberflutet. Umso wichtiger ist es, die eigenen Themen klar, spannend und professionell zu vermitteln. Doch kaum ein Redner wird mit echtem Talent geboren. Wie eine Präsentation trotzdem gelingt und dabei richtig gut beim Zuhörer ankommt, zeigt Kommunikationsexpertin Christiane Wettig im Media Workshop „Präsentationstraining mit Videofeedback“ am 20. und 21. April 2016 in Hamburg. Gegenüber Media Workshop verrät die Expertin einige Tipps und Tricks zum Thema „Präsentieren“.

Alle Infos zum Media Workshop „Präsentationstraining mit Videofeedback“: www.media-workshop.de/PM/2400

Media Workshop: Frau Wettig, was sind die entscheidenden Faktoren für eine gelungene Präsentation?

C. Wettig: ASS – Authentizität, Spannung und Sympathie wirkt besser als jede Kopfschmerztablette. Das fängt schon bei der klaren, verständlichen Sprache an. Fachchinesisch strengt das Hirn der Zuhörer viel zu sehr an. Einzige Ausnahme ist eine kleine, wohldosierte Prise vor Fachpublikum, damit sie erkennen: „Das ist einer von uns.“ Ausgesprochen wirkungsvoll ist auf jeden Fall eine angenehme und sichere Ausstrahlung. Das vermittelt man durch Körpersprache, die zu einem selbst und zur Situation passt. Am besten, man schenkt dabei jedem per Augenkontakt seine Aufmerksamkeit.

Media Workshop: Aber starren nicht sowieso alle auf die Powerpoint-Folien?

C. Wettig: Wenn das so wäre, hätten Sie etwas falsch gemacht. Powerpoint liefert lediglich Impulse wie beispielsweise kurze Stichworte oder selbsterklärende Grafiken. Aber der Faden der
Aufmerksamkeit spannt sich direkt zwischen Redner und Zuhörern. Verzichten Sie ruhig auch mal auf Powerpoint. Aktivieren Sie lieber das Publikum, dann schläft es auch nicht ein.

Media Workshop: Die Zuhörer aktivieren klingt gut, aber wie macht man das? Gemeinsam rumhüpfen?

Auch eine Idee, zumindest nach der Mittagspause, wenn das Suppen-Koma zuschlägt. Aber ich meinte eher: Fragen Sie gleich am Anfang die Erfahrungen zum Präsentationsthema ab, diskutieren Sie zwischendrin ein wenig, machen Sie ein Ideen-Brainstorming. Oder Sie zeigen ein erklärendes Objekt, lassen es vielleicht sogar durch die Reihen wandern, zum Anfassen. Selbst komplizierte Technik wird so herrlich begreifbar. Ganz automatisch fängt das Publikum an mitzudenken – statt einzuschlafen oder zumindest Ihre Informationen sofort zu vergessen.

Media Workshop: So hört sich das sehr einfach an. Was ist aber, wenn einem Aufregung und Lampenfieber einen Strich durch die Rechnung machen?

C. Wettig: Tja, selbst alte Hasen sind nicht davor gefeit – fragen Sie mal Komiker oder Rockstars, die immerhin regelmäßig vor Tausenden auf der Bühne stehen. Aber so unangenehm die Angst
vor der Menge und dem eigenen Versagen auch sein mag, sie hat etwas Gutes: Adrenalin schießt in unseren Blutkreislauf und sorgt dafür, dass das Hirn auf Hochtouren läuft. Oft performen
wir gerade wegen Lampenfieber besonders gut, dann springt unser Einstein-Hirn an.

Media Workshop: Das Einstein-Hirn? Was genau ist das?

C. Wettig: Ein ausgesprochen hilfreiches Notprogramm: Ihre ganzen körperlichen und geistigen Kräfte bündeln sich für diese eine Situation, aktivieren Ihr Erinnerungsvermögen, Ihren Charme und
Ihre Fähigkeit, alles gleichzeitig im Blick zu haben – Sie werden großartig sein.

Media Workshop: Oder vor lauter Adrenalin einen Blackout haben…

C. Wettig: Dann braucht man ein Wasserglas, das man erst mal entspannt austrinkt. Und natürlich einen Spickzettel. Oder Sie bereiten vorsorglich für jedes Präsentationskapitel eine
passende Aktivierung der Zuhörer vor. Und für die ganz Mutigen: Sie sind authentisch und lachen „Filmriss – helfen Sie mir mal, was wollte ich gerade sagen?“ Wenn Sie mit Ihrem Publikum auf
Augenhöhe sind, finden die das nicht schlimm, sondern menschlich. Und helfen gern. Doch damit es gar nicht erst zum Blackout kommt, hilft erst einmal alles, was Ihnen Sicherheit
gibt. Sie bereiten sich gut vor und üben vor dem heimischen Spiegel. Sie schauen sich den Raum rechtzeitig an, machen einen Technik-Check und Trockenübungen mit Mikro. Besonders Gewiefte
begrüßen die Gäste per Handschlag an der Tür – und fühlen sich gleich viel heimischer und sicherer. Andere bauen ihre Angst ab, indem sie vorher eine Runde laufen. Einige hören
Lieblingsmusik, machen Atem- und Stimmübungen, meditieren, küssen ihren Glücksbringer, daddeln im Internet oder üben Kopfstand. Es gibt so viele Rezepte, wie es Menschen gibt.

Media Workshop: Gut, jetzt ist das Lampenfieber gebannt. Und dann sitzt da jemand im Publikum, der permanent stört oder sogar kritisiert.

C. Wettig: Bleiben Sie wertschätzend, und nehmen Sie nicht alles persönlich. In solchen Situationen ist es oft hilfreich, Bemerkungen ins Plenum zurück zu geben: „Das ist ein durchaus
verständlicher Einwand. Was sagen die anderen dazu? Haben Sie eine Idee, wie wir die Situation lösen?“ Ein echter Präsentationsprofi lässt immer Raum – ohne Zeit und Ziel zu vergessen. Beispielsweise für Fragen und Diskussionen; oder für Blickwinkel, Wissen und Meinungen, die er nicht teilt. Er weiß, dass alle Anwesenden sehr viel mehr Kompetenz und Entscheidungskraft versammeln, als er jemals allein in die Wagschale werfen kann. Wer wirklich souverän präsentiert, stellt sich auf kein mentales Podest. Im Gegenteil. Er bleibt stets auf Augenhöhe und kooperiert mit seinen Zuhörern. Und übrigens: Humor hilft ungemein.

Media Workshop: Frau Wettig, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Über die Referentin:

Christiane Wettig (Jahrgang 1964) ist zertifizierte Trainerin und leitet seit mehr als zehn Jahren Kommunikations-Workshops und Führungskräfte-Coachings. Dabei hat sie sich u. a. auf die PR- und Marketingbranche spezialisiert. Ihre Kernkompetenz ist die Kommunikation – verbal, nonverbal und schriftlich. Die ehemalige Journalistin und Pressereferentin war außerdem Lehrbeauftragte für Erwachsenenbildung an der Universität Hamburg. Zu ihren zahlreichen Kunden gehören diverse PR-Agenturen, ProSiebenSat1, Beiersdorf und Ergo-Versicherung.

Zum Fortbildungsprogramm der Media Workshops:

Die MW Media Workshop GmbH ist ein zertifizierter Bildungsanbieter und zählt in der Kommunikationsbranche seit 2001 zu den führenden Anbietern beruflicher Weiterbildung. Das praxisnahe Seminarprogramm umfasst rund 74 Themen zu Pressearbeit, PR, Social Media und Marketing sowie zu Präsentationstechniken und Führungskompetenz. Dabei stehen den Teilnehmern verschiedene Veranstaltungsorte in sechs deutschen Städten und in Zürich zur Auswahl. Neben den offenen Seminaren werden auch maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen, Trainings und Coachings für die Kunden konzipiert.

Die Referenten der Weiterbildungen sind Experten aus Wirtschaft und Medien, die langjährige Berufserfahrung und einen engen Praxisbezug zu den Aufgaben der Teilnehmergruppe besitzen. Bis heute haben über 15.000 Kommunikationsfachleute, Marketing-Profis und Führungskräfte aller Branchen an den ein- und zweitägigen Veranstaltungen und Inhouse-Schulungen teilgenommen. Die Zertifizierung der GmbH besteht seit September 2012 und erfolgte durch den Weiterbildung Hamburg e.V. mit der Vergabe des Prüfsiegels „Geprüfte Weiterbildungseinrichtung“. Im Jahr 2016 feiern die Media Workshops ihr 15-jähriges Bestehen!

Das komplette Seminarprogramm im Online-Seminarfinder: www.media-workshop.de Das Seminarprogramm 2016 zum Download: www.media-workshop.de/pdf/seminarprogramm_2016.pdf

Quelle: (ots)

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