Partys, Studentenwohnheim, neue Freunde finden – viele Menschen lieben das Leben als Student. Es sind die sozialen Aspekte des Hochschullebens, die sie begeistern. Für einige geht es aber doch primär um das Lernen. Und diese Menschen haben durch die Option eines Fernstudiums alle Freiheiten.
Allerdings schrecken viele Menschen noch vor der Idee zurück. Man muss sich selbst organisieren, verbringt viele Stunden allein und muss natürlich auch technische Herausforderungen meistern. Doch es gibt gleich mehrere Situationen, in denen ein Bachelor per Fernstudium einfach viel mehr Sinn ergibt als ein Bachelor per Präsenzstudium.
Im Gap Year nach der Schule
Sinn des sogenannten Gap Years ist es eigentlich, dass junge Menschen sich Zeit nehmen, um sich selbst zu finden. Sie gehen auf Reisen, engagieren sich ehrenamtlich oder nehmen einfach mal eine Auszeit. Doch nicht jeder möchte nach der Schule eine Pause vom Lernen machen. Manchmal kann diese Pause nämlich den Wiedereinstieg erschweren.
Deshalb bietet sich ein Fernstudium direkt nach der Schule an. Unter Umständen gefällt es so gut, dass man den Bachelor auch auf diese Art zu Ende bringt. Oder aber (wenn doch in ein Präsenzstudium gewechselt wird) einige Kurse können später angerechnet werden. Es gibt ebenfalls die Variante, bei der nach dem Fernstudium in die Ausbildung gestartet wird.
Nach einigen Jahren im Beruf
Typischer als ein Fernstudium im Gap Year ist ein Fernstudium, wenn man schon mitten im Leben steht. Nach einigen Jahren im Job wird klar: Ohne Hochschulabschluss bleiben viele Türen verschlossen. Das kann in der Firma der Fall sein, in der man aktuell arbeitet. Oder aber der Blick auf den freien Arbeitsmarkt zeigt: Überall wird ein Bachelor Abschluss oder höher gefordert.
Die wenigsten Menschen haben die Möglichkeit, für zwei oder drei Jahre zum Vollzeitstudenten zu werden. Finanziell ist das kaum zu stemmen und außerdem kann der Wiedereinstieg erschwert werden. Somit lernen viele nach der Arbeit per Fernstudium. Typisch ist auch, die Arbeitszeit zu reduzieren (z.B. in Teilzeit zu gehen).
Bei familiären Verpflichtungen
Nicht nur ein Job kann das Fernstudium attraktiver machen als ein Präsenzstudium. Oftmals haben Menschen bereits persönliche Verpflichtungen, wenn sie über ein Studium nachdenken. Kinder nehmen viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch – da noch zur Universität zu pendeln und Zeit in Vorlesungssälen zu verbringen, ist sehr schwer umsetzbar.
Auch die Pflege von Angehörigen ist eine große Herausforderung. Somit wäre das Szenario als Vollzeitstudent mit Campusleben nur noch eine zusätzliche Belastung. Ein Fernstudium kann hingegen ein idealer Ausgleich sein, um sich geistig fit zu halten und Karrierechancen zu verbessern.
Von Krankheit betroffen
Erkrankungen aller Art können das Leben aus der Bahn werfen. Krebs, Depressionen, Allergien, traumatische Erlebnisse oder schwerwiegende Verletzungen – diese Liste könnte noch viel länger sein. Geht es Körper und Geist schlecht, ist ein normaler Alltag kaum möglich.
Genau in so einer Situation können konkrete Ziele wertvoll sein. Viele Menschen beginnen einen Bachelor daher in der Reha-Phase. Das gibt Perspektiven für die Zukunft und kann von der aktuellen Situation ablenken.
Ein lebenslanger Lerner sein
Zu guter Letzt gibt es noch Menschen, die einfach immer neue Dinge lernen und erleben wollen. Das Thema lebenslanges Lernen ist ohnehin in der Gesellschaft immer mal wieder auf der Agenda. Allerdings herrscht in Deutschland nicht unbedingt eine Universitätskultur, die für ältere Menschen gedacht ist. Menschen über 40 fallen einfach auf, wenn sie in einem Saal voller 20-Jähriger sitzen. Nicht jeder fühlt sich in so einer Situation wohl.
Deshalb darf das Lernen ja aber nicht verwehrt bleiben. Einige Menschen machen es sich zum persönlichen Ziel, möglichst viel Wissen anzuhäufen – und manchmal kommen dabei sogar mehrere Bachelor Abschlüsse bei rum. Ob man dabei zu Hause, auf Bali oder in einer Bahn sitzt, ist bei einem Fernstudium zum Glück egal.