In Deutschland werden jährlich pro Kopf rund 300 Liter alkoholfreie Getränke konsumiert – Wasser, Erfrischungsgetränke, Säfte und Nektare. Der Umsatz der Industrie lag laut Euromonitor im Jahr 2014 insgesamt bei knapp 30 Milliarden Euro. Allein die Menge und ihre jederzeitige Verfügbarkeit stellen die Beschäftigten in den produzierenden Betrieben täglich vor große Herausforderungen: Jede Störung kann zu erheblichen Produktionsausfällen führen. Eine ausgezeichnete Ausbildung und Sachkenntnis bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist deshalb die Basis für einen reibungslosen Betriebsablauf – von der Anlieferung der Rohstoffe über die Abfüllung der Produkte und die Qualitätssicherung bis hin zu Lagerung und Auslieferung.
In Automaten steckt Technik, mit der man nicht rechnet
Das größte deutsche Getränkeunternehmen Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH beispielsweise mit bundesweit rund 50 Standorten und etwa 9.500 Mitarbeitern bildet derzeit 421 junge Menschen aus, davon 311 in technischen und 110 in kaufmännischen Berufen. Einer der technischen Berufe ist der Automatenfachmann beziehungsweise die Automatenfachfrau. Isabelle Förster ist eine der Auszubildenden zur Automatenfachfrau am Standort Mainz und derzeit im 2. Lehrjahr. Warum hat sie sich als Frau für einen auf den ersten Blick ziemlich exotischen Beruf entschieden? „Ich habe mich schon immer für Technik interessiert, und das Spannende an diesem Beruf ist die Technik, die sich in einem Automaten verbirgt und mit der man nicht rechnet.“ Automaten, so Förster, seien sehr unterschiedlich, einige enthielten mehr Technik, andere weniger. „Es gibt eine Platine, die alle Komponenten wie das Münzschaltgerät, die Kühlung und die Schächte steuert, diese Platine ist quasi das Herz des Automaten.“
Aus dem Eintrag im Freundschaftsbuch wurde der Beruf
Einen ganz typischen Männerberuf hat sich Sandra Kobbe ausgesucht. Sie ist Auszubildende zur Berufskraftfahrerin im 2. Lehrjahr am Standort Hildesheim. „Ich liebe das Autofahren und habe meine Eltern nicht mehr ans Steuer gelassen, seit ich 17 bin“, erklärt Kobbe ihre PS-Leidenschaft. Allerdings wurde der jungen Frau die Begeisterung quasi in die Wiege gelegt, denn auch Sandra Kobbes Vater ist Berufskraftfahrer. „Kürzlich habe ich bei einer Freundin meinen Freundschaftsbuch-Eintrag aus der 2. Klasse der Grundschule gesehen. Da stand schwarz auf weiß als Berufswunsch ‚Lkw-Fahrerin'“. Nach Erlangung der Fachhochschulreife begann die junge Frau allerdings zunächst eine Ausbildung als Tierarzthelferin. Heute ist Sandra Kobbe in ihrer Berufsschulklasse der angehenden Lkw- und Busfahrer die einzige Frau.
Quelle: (djd)