Der Dortmunder MINT-Pass ermöglicht Schülerinnen herauszufinden, wie groß ihr Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen bzw. Berufen ist. Am 30. September 2014 stellten die Partner, also die Fachhochschule Dortmund, das Regionale Bildungsbüro der Stadt Dortmund sowie das Dortmunder ZDI-Netzwerk und das Dortmunder KITZ.do, das Projekt vor. Der doMINT-Pass begleitet Mädchen entlang der Bildungskette und unterstützt sie in der Studien- bzw. Berufswahl. Entstanden durch die enge Kooperation der Dortmunder Partnerinstitutionen, wirbt der MINT-Pass für regionale Angebote aus dem Bereich der MINT-Förderung. Insbesondere das Frauenprojektlabor der FH Dortmund, als einziges monoedukatives Angebot für Schülerinnen aller Jahrgänge, sowie die Angebote des KITZ.do und weitere Angebote durch das ZDI-Netzwerk sollen dazu beitragen, dass die Schülerinnen auch außerhalb der Schule an interessanten Veranstaltungen teilnehmen.
Da die Berufswahl auch einher geht mit dem sozial- und gesellschaftlich konstruierten Geschlecht (Gender), ist es sinnvoll, dass Mädchen sich mit dem Thema MINT in Verbindung mit ihrem Geschlecht auseinandersetzen. Eine Verzahnung der MINT-Praxisanteile mit den Angeboten der Studienberatung ermöglicht den Schülerinnen eine individuelle Vorbereitung auf den Übergang von der Schule in Hochschule und Berufsausbildung. Dabei spielt die Motivation der Schülerinnen eine große Rolle: Besonders aktive MINT-Macherinnen aus dem Schuljahr 2014/2015 können sich ihre Teilnahme mit einem Zertifikat bestätigen lassen.
Wie funktioniert der MINT-Pass?
Für eine Teilnahme an dem Angebot ist eine Registrierung auf www.fh-dortmund.de/domint notwendig. So ist es möglich, die MINT-Aktivitäten der Mädchen zu sammeln, sie regelmäßig über stattfindende Angebote zu informieren und einen Einblick in die Aktivitäten der Berufs- und Studienvorbereitung insbesondere mit MINT-Anteilen der Schulen zu erhalten.
Für wen ist der MINT-Pass?
Für alle Schülerinnen ab Klasse 5 bis Klasse 13. Schülerinnen der Klassen 5-8 erhalten den Pass in ihren Schulen. Schülerinnen der Klasse 9-13 können sich den Pass herunterladen von der Homepage der Fachhochschule Dortmund (www.fh-dortmund.de/domint) und diesen dann in ihren Berufswahlpass heften.
Das sind die Partner:
Das Regionale Bildungsbüro gestaltet und veröffentlicht den Berufswahlpass und ist verantwortlich für die Mitgestaltung, den Druck und die Verteilung des MINT-Passes an die Schulen. Außerdem bindet das Regionale Bildungsbüro den Pass in die eigene Öffentlichkeitsarbeit ein.
Die Initiative „Zukunft furch Innovation (ZDI) stellt Kontakte zu regionalen Akteurinnen und Akteuren in der MINT-Förderung her.
Waltraud Bonekamp, Stadträtin der Stadt Dortmund: „Wenn es uns gelingt, in Dortmund Rahmenbedingungen zu schaffen, damit jeder junge Mensch seine persönlichen Potenziale entfalten kann, leisten wir damit auch einen wichtigen Beitrag zu Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Wir brauchen junge Frauen und Männer, die bei ihrer Berufswahl nicht traditionellen Rollenmustern folgen und dazu müssen die Jugendlichen Gelegenheiten finden, ihr Berufswahlspektrum zu erweitern.
Wir wissen, dass Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter ganz offen und interessiert sind an naturwissenschaftlichen und technischen Phänomen und wissen wollen, wie etwas funktioniert. Wir wissen aber auch, dass das Interesse bei vielen Jugendlichen, und hier besonders bei jungen Frauen, später eher nachlässt und Einschätzungen weicht wie „Mathe kann ich nicht!“ und „Physik lern’ ich nie“. Und hier setzt doMINT an: Diesen systematischen und kontinuierlichen Prozess können wir nur gemeinsam gestalten. Um gemeinsam die Begeisterung für MINT nachhaltig zu wecken und ein lebendiges Bild der Fächer und der MINT-Berufsfelder jenseits der bekannten Klischees vermitteln zu können arbeiten wir gern mit der Fachhochschule Dortmund, dem KITZ.do und den Schulen zusammen.“
Die Marie-Reinders-Realschule wurde wiederholt zertifiziert als MINT-Realschule mit dem Gütesiegel „MINT Schule NRW“ (vormals MINT-Real) für Realschulen mit einem hervorragenden mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil. Schulleiter Jörg Skubinn: „Wir sind als erste Schule in Dortmund re-re-zertifizierte MINT-Realschule. Das trägt unserem MINT-Profil Rechnung, das sich jahrgangsübergreifend in allen Bereichen niederschlägt. Deshalb sind wir dem Projekt sehr verbunden, weil wir so noch mehr Mädchen für Naturwissenschaften begeistern können.“
Das KITZ.do macht seit nun schon fast sieben Jahren MINT-Angebote für Kinder und Jugendliche und gehört mit fast 9000 Besuchern zu einem der größten Schülerlabore in Deutschland.
Dr. Ulrike Martin (Leiterin Kinder- und Jugendtechnologiezentrum Dortmund) „Gelegentlich bieten wir auch Kurse nur für Mädchen (z.B. girl´s day). Das ist wichtig, weil noch immer der Anteil der Mädchen bzw. Frauen in MINT-Fächern unterrepräsentiert ist. Daher haben wir uns entschlossen beim MINT-Pass mitzumachen. Die Kooperation mit der Fachhochschule bot sich an, da die Beziehung zur FH sowieso sehr eng ist, weil die FH Gesellschafter in der Trägergesellschaft des KITZ.do ist.“
Die Fachhochschule Dortmund ist seit vielen Jahren in verschiedenen Netzwerken im Bereich MINT-Förderung aktiv. Das Frauenprojektlabor ist seit 13 Jahren federführend in der monoedukativen Mädchen-MINT-Förderung und führt durchschnittlich jährlich 500 Besucherinnen an diesen Themenbereich heran. Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der FH Dortmund: „Noch immer gehen viele technikinteressierte Schülerinnen für technische Ausbildungs- und Studiengänge verloren, weil in ihrer Umgebung von „Männerberufen“ die Rede ist oder bei der Berufs- und Studienorientierung von Technik nicht genug „rüberkommt“. Die Fachhochschule bemüht sich um diese Potenziale seit vielen Jahren mit gezielten Maßnahmen, deren Wirkungsgrad durch doMINT noch erhöht werden soll.“