Fünf Hochschulen aus Köln und Düsseldorf kooperieren seit Mitte 2013 bei der Qualifizierung ihrer studentischen Tutorinnen und Tutoren. Der erste Absolvent des Programms stammt von der Fachhochschule Köln: Daniel Petzold, Student der pharmazeutischen Chemie, erhält als erster Tutor das „Rheinländische Verbundzertifikat“.
„Das Zertifikatsprogramm ermöglicht es unseren Tutorinnen und Tutoren, sich intensiver mit ihrer Tätigkeit auseinander zu setzen sowie die Lernprozesse und Lernaktivitäten in ihren Tutorien gezielt zu fördern und zu steuern“, sagt Anna Gähl, Abteilungsleiterin Schlüsselkompetenzen am Zentrum für akademische Qualifikation und wissenschaftliche Weiterbildung der Fachhochschule Köln (ZaQwW). „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen nicht nur, wie sie ihre Gruppen noch besser anleiten und begleiten können, sie erwerben auch Fähigkeiten, die für spätere Arbeitgeber äußerst interessant sind“, so Gähl weiter.
Die Basis der Weiterbildung ist eine Grundlagenqualifizierung, die alle angehenden Tutorinnen und Tutoren der Fachhochschule Köln durchlaufen müssen. Hier stehen unter anderem die methodisch-didaktische Planung von Tutorien und der Umgang mit Konflikten sowie Lernwiderständen auf dem Programm. Die darüber hinaus gehende Zertifikatsausbildung ist freiwillig. Hier reflektieren die Tutoren ihre Arbeit durch Hospitationen und Gruppensupervisionen, besuchen Erweiterungsmodule wie Moderation, Rhetorik oder Projektmanagement und erstellen ein schriftliches Portfolio zur Begleitung ihres Lernprozesses.
Daniel Petzold leitete bereits ein Tutorium, als er mit der Tutorenqualifizierung begann. „Ich konnte mein neues Wissen direkt in meinem Tutorium anwenden und habe auch selbst gemerkt, wie ich immer besser wurde“, sagt Petzold. Wichtige Impulse und Verbesserungsvorschläge seien auch von anderen Tutoren während der gegenseitigen Hospitationen gekommen.
Die Fachhochschule Köln bietet bereits seit Wintersemester 2011/2012 ein Zertifikatsprogramm für ihre Tutorinnen und Tutoren an. Seit Sommersemester 2013 kooperiert sie bei der Tutorenqualifizierung zusätzlich mit der Universität zu Köln, der Deutschen Sporthochschule Köln, der Fachhochschule Düsseldorf und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. „Unsere Initiative zu einem gemeinsamen Zertifikatsprogramm für Tutorinnen und Tutoren stieß bei den anderen Kooperationspartnern schnell auf großes Interesse“, erzählt Ilona Matheis, stellvertretende Geschäftsführung des ZaQwW. Die Hochschulen bündeln so ihre hochschuldidaktischen Kompetenzen und erhöhen gleichzeitig die Angebotsvielfalt in den Erweiterungsmodulen, um die Tutorinnen und Tutoren umfassend auf ihre Rolle vorzubereiten. „Für unsere Studierenden hat das Rheinländische Verbundzertifikat noch weitere Vorteile“, erklärt Matheis. „Zum einen wird das Zertifikat aufgrund gemeinsamer, verbindlicher und überprüfbarer Standards von allen beteiligten Hochschulen gleichermaßen anerkannt. Zum anderen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, auch an anderen Hochschulen unkompliziert an den Seminaren teilzunehmen.“