Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Darauf muss nun auch die Finanzbranche reagieren: Die Banken erhöhen die Löhne, um wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.
Das hat eine aktuelle Studie nun herausgefunden. Wer beruflich in die Finanzwelt einsteigen will, hat so einen guten Grund mehr.
Bis zu sechs Prozent mehr Zuwachs
Laut einer Analyse der Personalberatung Robert Walters bieten die Banken hierzulande ihren Mitarbeitenden mittlerweile nicht nur flexible Arbeitszeiten und das Homeoffice an, sondern auch mehr Geld. Gemäß den Ergebnissen der Studie steigen die Gehälter der Kredithäuser zurzeit um fünf bis sechs Prozent jährlich, oft ist sogar noch mehr drin.
Der Grund hierfür dürfte der Fachkräftemangel sein. Allein im letzten Quartal 2023 veröffentlichten die Banken, Kreditinstitute und Fintech-Unternehmen nach Angaben der Berliner Index Gruppe knapp 33.000 Stellenausschreibungen.
Für die große Nachfrage nach Branchenspezialisten gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens gibt es durch die Digitalisierung viele neue Tätigkeiten, für die Fachpersonal benötigt wird. Zweitens stehen aufgrund des demografischen Wandels viele Mitarbeiter kurz vor der Rente – für sie werden dringend Nachfolgerinnen und Nachfolger benötigt.
Gefragt sind vor allem Fachleute aus den Bereichen Compliance, Credit, Regulatory Reporting und Risk Management.
Gehaltsplus für Spezialisten
Laut den Zahlen der Walters-Untersuchung sind es vor allem erfahrene Fachleute, die sich über mehr Geld auf dem Konto freuen können. Verdiente zum Beispiel ein Datenschutz-Experte im Bereich Compliance im Jahr 2023 noch durchschnittlich 115.000 Euro, so verbessern sich seine Gehaltschancen im laufenden Jahr auf 130.000 Euro Grundgehalt. Ein Risk-Controller kann sich theoretisch im selben Zeitraum von 90.000 Euro auf 95.000 Euro verbessern, und bei einem Associate im Corporate Banking gibt es sogar einen Gehaltssprung von 85.000 auf aktuell 110.000 Euro.
Auch die Position eines Managing Directors im Corporate Banking wird noch lohnender: Wurden hier im Jahr 2023 noch 220.000 Euro Grundgehalt vergütet, so sind es in diesem Jahr im Schnitt 230.000 Euro.
Bei der Ermittlung der genannten Gehaltszahlen wird eine Berufserfahrung von drei bis sieben Jahren zugrunde gelegt, Boni wurden nicht berücksichtigt.
Alternative Recruiting-Strategie
Die Personalnot bei Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen und Versicherungen macht die betroffenen Unternehmen auch beim Recruiting selbst zwangsläufig flexibler. So haben Finanzdienstleister wie die MLP, die Postbank oder die tecis Finanzdienstleistungen AG für ihre Vertriebsorganisationen flexible Weiterbildungsstrukturen entwickelt, die jenseits der traditionellen Personalsuche für Beratungsnachwuchs sorgen sollen.
Damit werben sie auf dem Arbeitsmarkt nicht nur um einschlägig ausgebildete Fachkräfte, sondern auch um geeignete Studienabbrecher oder Quereinstiger aus anderen Branchen. Dabei weist der Finanzdienstleister tecis unter anderem auf die Karrieremöglichkeiten im Unternehmen hin, die bis zur selbstständigen Leitung eines eigenen Teams reichen. Alternativ können die angehenden Finanzberaterinnen und -berater sich später für ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren.
Dabei wirbt die tecis AG in einem Beitrag auf ihrer Website mit den fairen und tarnsparenten Karrierechancen innerhalb des Unternehmens, mit einem Hinweis auf dementsprechend positive Bewertungen auf dem kununu-Bewertungsportal für Mitarbeitende.