Morgens geht’s turbulent zu: Die Kinder müssen rechtzeitig in Kindergarten und Schule sein, die Eltern pünktlich an ihren Arbeitsplätzen. Da muss alles gut organisiert sein, soll es keinen Stau vor der Badezimmertür geben und noch Zeit für ein gesundes Frühstück bleiben. In der Mittagspause dann der Einkauf und am Abend wird gekocht. Für Mütter, die mit beiden Beinen im Berufsleben stehen und den Erfolg genießen, ist das Leben mit ihren Kindern eine Herzensangelegenheit. Sie wollen allen Ansprüchen am liebsten gleichermaßen gerecht werden.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Und doch bleibt es eine Herausforderung, Studium oder Beruf mit der Familie zu vereinbaren. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums noch zu promovieren oder danach gar eine Professur anzustreben, darauf verzichten einige Mütter dann doch lieber.
Denn wer diese Aufgaben mit der Familie vereinbaren will, benötigt viel Kraft. Vor allem, wenn der Unterhalt der Familie sichergestellt werden muss. So wundert es nicht, dass der Frauenanteil unter den Doktoranden in Deutschland im Jahre 2010 nach Zahlen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bei 44 Prozent lag, dass unter den Professoren aber nur 25 Prozent Frauen waren. Damit hat sich die Anzahl der Professorinnen zwischen 2002 und 2012 immerhin schon auf 8.921 etwa verdoppelt, so das Statistische Bundesamt. Dem standen allerdings 34.861 männliche Professoren gegenüber.
Beitrag zur Chancengleichheit
In dieser Situation leistet etwa die Anneliese Pohl-Stiftung mit der Förderung von Habilitandinnen im Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit. „Mit diesem Programm wollen wir für Wissenschaftlerinnen Freiräume schaffen, damit sie ihre akademische Forschungsarbeit mit der Familienplanung vereinbaren können. Die Förderung wird individuell und bedarfsgerecht gestaltet und soll Unterstützung bieten, um berufliche und private Herausforderungen bewältigen zu können“, erklärt Dr. Reinfried Pohl, Stifter und Vorsitzender des Kuratoriums der Anneliese Pohl-Stiftung. Für die nächsten fünf Jahre wurden von der Stiftung bereits Habilitandinnen ausgewählt.
Quelle: djd