Das Studium ist vorbei, das gesammelte Wissen sowie die Motivation für den Arbeitsmarkt sind groß. Unternehmen schätzen den „frischen Wind“ in Form von Wissen und hochmotivierten Aspiranten. In der Regel profitieren sie von den jungen Akademikern in allen Belangen enorm. Pfiffige Akademiker stellen sich in diesem Zusammenhang zu Recht die Frage, weshalb die Gründung eines eigenen Unternehmens nicht die bessere Alternative wäre. Schließlich sind das Know-How sowie der notwendige Ehrgeiz in vollem Umfang vorhanden.
Schritte zur Existenzgründung im Überblick
Um den Übergang vom Studium in die freie Wirtschaftswelt so schonend wie möglich zu gestalten, sollten potentielle Unternehmensgründer einige Fragen im Vorfeld klären:
– Muss ein Business-Plan erstellt werden? Wenn ja, welche Angaben müssen in diesem enthalten sein.
– Welche Fördermöglichkeiten stehen für die Existenzgründung zur Verfügung? Erster Ansprechpartner könnte hierzu beispielsweise das Arbeitsamt sein.
– Welche Strategien führen zum gewünschten Ziel/Meilenstein?
– Wo liegen die persönlichen Stärken und Schwächen?
– Welche Maßnahmen sind notwendig, um die eigene Effizienz hinsichtlich bestehender Arbeitsprozesse zu steigern?
– Ist ein Steuerberater notwendig?
– Anfallende Büroarbeiten wie Abrechnungen, Schreibarbeiten und Telefondienst selber machen oder lieber ein online Sekretariat beauftragen, um flexibler zu bleiben?
Zwischen theoretischem Basiswissen und der freien Marktwirtschaft liegen ausgewachsene Welten. Selbst die talentiertesten Jung-Unternehmer sollten sich dessen Bewusst sein. Besonders der finanzielle und organisatorische Aspekt sollte im Vorfeld größte Aufmerksamkeit genießen, sodass sich der oder die Mitarbeiter im neu gegründeten Unternehmen voll und ganz auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können. Zudem ist die Existenzgründung kein Objekt der Langeweile, welches halbherzig angegangen werden kann. Selbstdisziplin, Engagement und eine große Portion Selbstbewusstsein sind entscheidende Faktoren für einen erfolgreichen Start in die Unternehmerwelt. Wer sich zudem in Bescheidenheit und Geduld übt, vereint alle notwendigen Tugenden auf sich.
Anlaufstellen und Finanzierungsmöglichkeiten
Eine umfassende Existenzgründungsberatung ist für den Aufbau der eigenen Selbständigkeit unabdingbar. Erste Orientierung, Hilfe & Tipps bietet beispielsweise das Existenzgründerportal des BMWI. Zahlreiche Zuschuss-Programme fördern diese Form der Beratungstätigkeit. Neben beratenden Online-Portalen und Internetforen bietet viele Unternehmen sogenannte Gründercoachings an. Mit Hilfe eine passenden „Trainers“ wird das neue Unternehmen in allen Bereichen durchleuchtet. So sollen Fehler verhindert und potentielle Hindernisse aus dem Weg geschafft werden, bevor diese zu einem echten Problem für die Unternehmung werden.
In Sachen Finanzierungen ist die Auswahl riesig: Kreditinstitute vergeben nach Vorlage eines gut durchdachten und sauber strukturierten Businessplans Kredit für das jeweiligen Vorhaben an. Besondere Gründerdarlehen zu günstigen Konditionen vergibt vor allem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Darüber hinaus fördert der Staat in unterschiedlichen Formen den Willen zur Selbständigkeit. Etwaige Rückzahlungsforderungen sind in der Regel nicht zu erwarten.
Aus dem angeeigneten Wissen Kapital schlagen
Wer nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium in einem Unternehmen landet, muss sich den dort vorherrschenden Arbeitsabläufen anpassen und bestimmte, im Unternehmen typische Philosophien aneignen. Das zuvor meist mühevoll aufgebaute Wissen bleibt hierbei oftmals völlig brach im Oberstübchen liegen. Akademiker, die sich damit nicht zufrieden geben und mehr aus ihrem Erlernten machen möchten, sollten den Weg in die Selbständigkeit einschlagen.
„Stay hungry, stay foolish.” Steven Paul Jobs