Die Bevölkerung in Deutschland und Europa wird immer älter. Das heißt, es wird immer mehr Pflegebedürftige geben und einen entsprechenden Bedarf an Pflegefachkräften. Aktuellen Studien zufolge hat der demographische Wandel auch in unserer Großregion deutliche Auswirkungen: So wird etwa die Zahl der über 80-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner bis zum Jahr 2030 voraussichtlich um knapp 30 Prozent steigen.
Wissenschaft und Politik erachten es als Chance, die Pflegeproblematik grenzüberschreitend anzugehen, sowohl mit Blick auf die Finanzierbarkeit der nationalen Sicherungssysteme, als auch auf den Erhalt und die Sicherstellung einer Pflege in Würde für alle Beteiligten.
Die Universität Trier strebt in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen, STATEC Luxemburg und dem Statistischen Landesamt Bad Ems eine solche Kooperation in Bezug auf die Pflege in der Grenzregion Deutschland-Luxemburg an. Dieses Kooperationsprojekt wird gefördert von der Fondation de Luxembourg. Ziel soll dabei die grenzüberschreitende Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen für Pflegebedürftige auch zur Entlastung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen sein.
Zum Auftakt des Projekts lud die Universität Trier eine Vielzahl an relevanten Akteuren und Experten zu einem Einführungsworkshop. Vor rund 60 Gästen und Projektbeteiligten berichteten Forscher der Universität Trier aus dem Pilotprojekt „Berufsmonitoring Pflege“ und über das grenzüberschreitende Forschungsprojekt zur Pflege im Raum Basel/Lörrach. Ergänzt wurden die Ergebnisse mit einem Vortrag über „Pflege in einer Grenzregion – Unterschiede und Chancen am Beispiel deutscher Grenzen zur Schweiz und zu Frankreich“ von einer Professorin des Universitätsklinikums Tübingen. Mitarbeiter der Statistik-Ämter stellten ausgewählte Rahmendaten zur Situation in Luxemburg und Rheinland-Pfalz vor. Die abschließende Diskussion zur Situation der Pflege im Raum Luxemburg/Trier führte eindringlich vor Augen, wie sinnvoll und wichtig hier eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist.
Prof. Dr. Rüdiger Jacob Professur für empirische Sozialforschung und Methodenlehre, Fachbereich IV, Soziologie
Quelle: Universität Trier