Unter dem Titel „Römische Geschichtsschreibung: Eine Einführung in das historische Erzählen und seine Veröffentlichungsformen im antiken Rom, Nova Classica A3“ hat jetzt Jörg Rüpke, Professor für Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Erfurt, ein neues Hilfsmittel für den Geschichts-, Latein- und Deutsch-Unterricht vorgelegt. Das Buch ist im tectum-Verlag, Marburg, erschienen und umfasst 347 Seiten.
Überblicksdarstellungen, die aktuelle Forschung mit grundlegenden Informationen sowie Interpretationsperspektiven verbinden, die über Epochen und Sprachräume hinweg Bezüge bis in die heutige Medienwelt herstellen, bleiben Aufgabe der Universität. „Römische Geschichtsschreibung: Eine Einführung in das historische Erzählen und seine Veröffentlichungsformen im antiken Rom“ weist dieses Programm schon im Titel aus. In anschaulichen Bildern und einprägsamen Beispielen werden im Buch die Techniken und Strategien der Texte wie die kulturellen und historischen Voraussetzungen ihrer Verfasser beleuchtet.
Prof. Dr. Jörg Rüpke, Klassischer Philologie und als Religionshistoriker am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, stellt nicht nur die großen Autoren wie Caesar und Sallust, Livius und Tacitus, Sueton und Ammianus Marcellinus in Übersichten und knappen Analysen vor. Als Literaturwissenschaftler zeigt er, wie diese Texte funktionieren, eröffnet Perspektiven für Quellenkritik, Gattungs- und Rezeptionsgeschichte. Nicht Wikipedia will dieser Band ersetzen, sondern die ganze Bandbreite von Sinnstiftung durch historisches Erzählen und Dokumentieren aufzeigen, von Senatsarchiven zu populären Chroniken, von Inschriften und Kurzdarstellungen bis hin zu jenen Geschichtsschreibern, die das europäische Verständnis von Geschichtsschreibung bis heute prägen. Biografien und Universalgeschichte werden ebenso vorgestellt wie die Darstellungen römischer Geschichte durch griechische Beobachter (Dionys von Halikarnass und Cassius Dio) oder Verfasser von Kirchengeschichte und die Zusammenstellung der Bibel als das Geschichtsbuch des Mittelalters.
Das jetzt vorgelegte, zuvor als studentische Handreichung erprobte Studienbuch ist auch Teil eines Erfurter Forschungsprogramms von Philosophischer Fakultät und Max-Weber-Kolleg, das sich mit Grundfragen der Geschichtsschreibung auseinandersetzt. In diesem Zusammenhang sind bereits mehrere Monografien und Aufsätze erschienen. Ebenfalls mit didaktischer Ausrichtung erschien in derselben Reihe des Marburger tectum-Verlages im Jahr 2012 der Band Antike Epie: eine Einführung von Homer bis in die Spätantike.
Quelle: Universität Erfurt.