Strukturen und Prozesse erfüllen hohe Qualitätskriterien
Mainz – Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hat das Schlafmedizinische Zentrum der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz erneut akkreditiert. Damit bescheinigt die Fachgesellschaft dem Zentrum eine hohe Qualität hinsichtlich der Prozessabläufe in Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen und Schlafapnoe. Darüber hinaus entsprechen der strukturelle Aufbau, die Qualifikation des Laborleiters PD Dr. Haralampos Gouveris und die personelle, räumliche und technische Ausstattung des Schlaflabors den Re-Akkreditierungsanforderungen. Die Begutachtung erfolgte anhand von Entlassungsberichten inklusive der zugehörigen Nachtprotokolle sowie Hypnogramme. Beispielausdrucke der Polysomnographie, mit der während des Schlafes bestimmte biologische Parameter untersucht und gemessen werden, flossen ebenfalls in die Beurteilung mit ein.
Wie viel Stunden Schlaf ein Mensch braucht, ist individuell verschieden. Gemeinsam ist allen Menschen, dass zu wenig oder häufig unterbrochener Schlaf sich negativ auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit auswirkt. Was einem den Schlaf raubt, kann einem zudem auch die Gesundheit rauben. Dauern die Unregelmäßigkeiten nur über eine kurze Periode an, ist dies zwar meist ärgerlich, aber nicht gesundheitsgefährdend. Hingegen können längerfristige Einschränkungen während der eigentlichen Schlafphase die Gesundheit schädigen. Mehr als 80 verschiedenartige schlafbezogene Erkrankungen gibt es. Bei der Schlafapnoe, bei der die Atmung kurzzeitig aussetzt, können die Folgen sogar so dramatisch sein, dass die Betroffenen ohne rechtzeitige Therapie einen tödlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.
Im Schlafmedizinischen Zentrum der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz untersuchen Experten den Schlaf eines Patienten und seine verschiedenen Stadien, wie beispielsweise REM-Schlaf, Tiefschlaf und kurze Aufweckreaktionen. Die Patienten schlafen in speziell ausgestatteten Patientenzimmern. Monitoring- und Aufzeichnungsgeräte erfassen verschiedene Körperfunktionen des Schlafenden wie Hirnströme, Augenbewegungen, Atmung, Muskelspannung oder Sauerstoffsättigung des Blutes. So entsteht ein detailliertes Schlafprofil. Dieses gibt Auskunft über die Schlafqualität und liefert Ansatzpunkte für die Ursachenforschung der Faktoren, die den Schlaf negativ beeinflussen.
Der Schwerpunkt des Schlafmedizinischen Zentrums liegt bei der Diagnostik und Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe. Hierfür kommen als Verfahren beispielsweise Operationen am Gaumen oder an der Nase, positive Atemdrucktherapie über Nasen- bzw. Vollgesichtsmasken sowie speziell angefertigte Kieferschienen zum Einsatz. Im Rahmen einer Spezialsprechstunde (dienstags von 14.00 bis 16.00 Uhr) der HNO-Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz werden die Patienten mit Schlafstörungen zuerst klinisch befragt und untersucht. Bei entsprechendem Verdacht auf eine atembezogene Schlafstörung erfolgt eine ambulante Polygraphie. Für diesen Zweck erhält der Patient ein kleines tragbares Gerät, das für eine Nacht den Schlaf des Patienten in seiner häuslichen Umgebung überwacht. Bei entsprechender Indikation findet eine erweiterte Untersuchung, die sogenannte Polysomnographie, im Schlaflabor der HNO-Klinik statt.
Um eine umfassende patientenorientierte Versorgung sämtlicher schlafbezogener Probleme zu erzielen, ist eine interdisziplinäre weiterführende Diagnostik und Therapie unumgänglich. Somit ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Innere Medizin, Psychiatrie, Neurologie und Kieferorthopädie im Rahmen eines fachübergreifenden Versorgungskonzeptes häufig erforderlich.
Quelle: Universitätsmedizin Mainz