Hamburg – 100 Mal „Hörspiel in der Schule“: Der Norddeutsche Rundfunk geht mit seinem Erfolgsprojekt in die zweite Runde und verlängert angesichts der überwältigend positiven Rückmeldungen von Lehrern, Schülern und Eltern die Aktion „Hörspiel in der Schule“ um weitere zwei Jahre. Unterstützt von der Stiftung Zuhören wird der NDR mit Beginn des kommenden Schuljahres (2015/16) das Unterrichtsprojekt wieder für die Schulen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg anbieten. Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können sich mit ihren Klassen ab sofort online unter ndr.de/hoerspielinderschule um die Teilnahme am Projekt bewerben. Sollten sich wieder mehr als 100 Schulen anmelden, entscheidet das Los.
Joachim Knuth, NDR Programmdirektor Hörfunk: „Das Hörspiel ist eine Kunstform, die es ohne das Radio nicht gäbe. Es lässt Bilder im Kopf entstehen und regt die Fantasie an. Das zeigt sich auch an der Auswahl der Stoffe für das Projekt: Mit ‚So was von da‘ von Tino Hanekamp für die älteren Schülerinnen und Schüler sowie ‚Geheimsache Labskaus‘ von Ina Rometsch und Martin Verg für die Jüngeren haben wir das Repertoire unseres Hörspielprojekts mit zeitgenössischen, modernen Autoren und Themen aktualisiert, die nah an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sind. Ich würde mich freuen, wenn wir auch mit der Fortsetzung des Projekts auf so große Resonanz wie beim ersten Mal stießen und Lehrer und Schüler für unser Angebot begeistern könnten. Alle Schulformen, seien es Grundschulen, Gymnasien, Stadtteil-, Real-, Haupt-, oder Förderschulen, sind uns willkommen. Besonders freuen wir uns auch über die Teilnahme von Inklusionsklassen.“
„Hörspiel in der Schule“ richtet sich an die Klassenstufen 3 bis 6 und 9 bis 11. Jeweils fünf NDR Hörspiel-Produktionen wurden didaktisch-pädagogisch aufbereitet, darunter z. B. „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ von Cornelia Funke und „Märchenkuddelmuddel bei Pinocchio“ von Helmut Peters für die jüngere Zielgruppe, „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, „So was von da“ von Tino Hanekamp oder „Schweigeminute“ von Siegfried Lenz für die älteren Schülerinnen und Schüler.
Der NDR stellt für Lehrerinnen und Lehrer zehn Hörspiel-Produktionen zum Download zur Verfügung, außerdem gibt es eine gedruckte Handreichung und weitere Arbeitsmaterialien. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NDR Kultur, NDR Info und N-JOY werden gemeinsam mit NDR Hörfunkproducern die ausgewählten Schulen besuchen und die Unterrichtseinheiten von jeweils ca. vier Schulstunden zusammen mit den Lehrkräften gestalten. Die Schülerinnen und Schüler erleben das Hörspiel und können – altersgerecht zugeschnitten – selbst ein kleines Stück produzieren und die dramaturgischen Elemente der Umsetzung einer derartigen Radioproduktion kennenlernen.
Wie werden Figuren charakterisiert? Wie entsteht eine romantische oder dramatische Atmosphäre? Wie hört sich prasselnder Regen, knisterndes Feuer oder Hufgetrappel eigentlich an? Durch welche Geräusche oder Musik wird Stimmung geschaffen? Arbeitsmaterialien, die mit Unterstützung der Stiftung Zuhören zusammengestellt wurden, geben den Lehrerinnen und Lehrer zusätzliche Anregungen zur Gestaltung der Unterrichtseinheiten, so z. B. zur Einführung in das Zuhören, zur Sensibilisierung für den Einsatz der Stimme, Tipps für das Anhören von Hörspielen in der Gruppe sowie für den Vergleich von Hörspielen mit der literarischen Vorlage.
Das Projekt „Hörspiel in der Schule“ ist Teil des Engagements des NDR in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche. Jahr für Jahr begeistern die NDR Orchester und der NDR Chor etwa 40.000 Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern und Lehrer in Norddeutschland mit vielfältigen musikalischen Angeboten und bieten jungen Menschen einen sinnlichen, aktiven und humorvollen Kontakt zu anspruchsvoller Musik. Höhepunkt im vergangenen Jahr war das „Dvořák-Experiment – ein ARD-Konzert macht Schule“, das der NDR ins Leben gerufen und federführend für die Landesrundfunkanstalten der ARD durchgeführt hat. In 2015 setzt der Bayerische Rundfunk das Projekt als „Gershwin-Experiment“ fort.
Quelle: (ots)