Die Tagung „Kluge Wege der Vernetzung – Elterliche und professionelle Präsenz“ vom 2. bis 4. März 2017 wendet sich an professionell tätige Personen aus den Bereichen Jugendhilfe und Familienberatung, also an Psychologen, Sozialpädagogen, Kinderärzte, Kinderpsychologen und Erzieher. Es geht dabei um einen besonderen Ansatz zur Beratung von Eltern und Pädagogen bei kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, der auf den Gedanken des gewaltlosen Widerstands aufbaut.
Das Konzept wurde von dem israelischen Psychologieprofessor Haim Omer erarbeitet und in Deutschland von seinem deutschen Kollegen Arist v. Schlippe weiterentwickelt. Es hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erfahren. Präsenz, die „Anwesenheit im Leben des Kindes“ ist ein Schlüssel zur Lösung massiv aggressiver Verhaltensweisen oder starkem kindlichen Rückzug. Neben einer Reihe von Methoden (etwa bewussten Deeskalationsschritten und Beziehungsgesten) ist dabei die Aktivierung sozialer Unterstützung zentral. Die Verbesserung der Kooperation zwischen Eltern und Fachleuten ist wesentlich, doch geht es weit darüber hinaus um den Aufbau regionaler Unterstützungsstrukturen. So wird beispielsweise die Arbeit mit Eltern von Jugendlichen beschrieben, die sich in London in Jugendbanden organisiert haben.
Doch Unterstützung kann Belastungen auch verstärken, wenn sie nicht „klug“ organisiert wird. Daher nehmen Wissenschaftler und Praktiker die Bedeutung von Unterstützung bei Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen besonders in den Blick.
In einem Grußwort erläutert die Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Christina Kampmann, warum sie die Schirmherrschaft für die Fachtagung übernommen hat: „Eltern stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, sie nicht allein zu lassen, sondern ihnen zu ermöglichen, auf ein tragfähiges Netzwerk aus Beratung, Unterstützung und Hilfe zurückzugreifen.“
Für die dreitägige Veranstaltung, die vom professional campus der Universität Witten/Herdecke in Kooperation mit dem IF Weinheim organisiert wird, wird eine Teilnehmergebühr in Höhe von 380 Euro erhoben.
Quelle: Private Universität Witten/Herdecke gGmbH