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Mädchenkurs: Eine Biene testet die Leitfähigkeit

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Auf ihren langen Drahtbeinen hüpft die Biene über den Tisch. Ihr Körper besteht aus zwei Batterien, am Heck ist ein Stück Holz als Unwucht angebracht, vorne zwei lange Greifer. “Hiermit testen wir, ob ein Gegenstand leitfähig ist”, erklärt eine Schülerin der Paul-Gerhard-Realschule aus Münster.

16 Schülerinnen nehmen heute an dem Kurs des Experimentierlabors MExLab Physik teil, der den spannenden Namen “Frau der Ringe” trägt, 80 sind es insgesamt. Doch geht es hier nicht um Fantasy-Geschichten, sondern um MINT. “Wir bringen den jungen Mädchen und Frauen den Beruf der Feinmechanikerin mit dem Kurs näher”, erklärt Sybille Niemeier, Leiterin des Labors. Den Kurs hat der Partner deszdi-Schülerlabor MExLab ExperiMINTe während der Mädchenwochen zweimal angeboten. Beim zweiten Termin kamen 30 Schülerinnen der Anne-Frank-Realschule aus Greven zu Besuch. Finanziert wird das Angebot von der Sparkasse Münsterland Ost.

Bild: Die Biene bewegt sich, also ist das Material leitend. Eine Schülerin der Anne-Frank-Realschule aus Greven untersucht spielerisch die Eigenschaften verschiedener Materialien. Bildquelle: ZDI.
Bild: Die Biene bewegt sich, also ist das Material leitend. Eine Schülerin der Anne-Frank-Realschule aus Greven untersucht spielerisch die Eigenschaften verschiedener Materialien. Bildquelle: ZDI.

Experimentierlabor, Handwerkskammer und Unternehmen

Der Kurs besteht aus insgesamt drei Teilen: Zuerst lernen die Mädchen im Labor der WWU Münster vieles zum Thema Leitfähigkeit und Dichte von Metallen und Gegenständen. “Das sind Themen, die in der Schule nur schwer praktisch vermittelt werden können”, sagt Sybille Niemeier. Auch die Schülerinnen stimmen zu: “Im Physikunterricht müssen wir so oft wiederholen, weil irgendwer nicht mitgekommen ist… da machen wir nicht so viele Experimente.”

Die kleine Metallbiene, die die Mädchen am ersten Kurstag selbst zusammenbauen, ist dabei ein gutes Beispiel: Die Teilnehmerinnen lernen zu löten, entdecken die Welt der Metalle eher spielerisch. Immerhin merken sie schnell, dass die Biene mit den langen Beinen auch gut zur Kopfmassage genutzt werden kann. Aber sie sind alle konzentriert und begeistert. “Der Kurs bekommt eine 2+ von mir”, sagt eine Schülerin aus Münster.

Leitfähigkeit testen und Dichte bestimmen

Und so testen sie die Leitfähigkeit ihrer Armbanduhren, Ringe und Finger. Die Dichte bestimmen sie dann mit kleinen Würfeln aus Zink, Messing, Kupfer, Holz, Aluminium und Blei. “Bei dieser Aufgabe müssen die Schülerinnen schon kreativ sein, um die Lösung herauszufinden. Die Dichte zu berechnen ist schließlich nicht ganz so leicht”, erklärt Frau Niemeier.

Auf die nächsten Teile sind die jungen Damen auch schon gespannt. Es geht demnächst noch zur Handwerkskammer, wo sie sich einen Armreif aus Metall bauen. Und um einen Eindruck zu erhalten, wie der Beruf der Feinmechanikerin in der Realität aussieht, besuchen sie noch ein Unternehmen.

Ob sich heute schon eines der Mädchen für diesen Job begeistern kann? “Hm, ich weiß nicht. Eigentlich möchte ich Apothekerin werden”, sagt eines der Mädchen. Aber Sybille Niemeier ist sicher: “Am Ende des gesamten Kurses konnten wir sicherlich die eine oder andere dazu bringen, über einen MINT-Beruf nachzudenken.”

Quelle: ZDI.

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