Wissenschaftler forscht an der Universität Trier zur Europäischen Union
48 picture.martinMartin Mendelski von der Universität Trier hat den „THESEUS Award for Promising Research in European Integration“ erhalten. Der Preis für vielversprechende Forschung zu Europäischer Integration zeichnet eine exzellente Arbeit eines Nachwuchswissenschaftlers im Bereich der Europäischen Integrationsforschung aus. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer zweitägigen Konferenz am 17. und 18. März in Köln statt.
Dr. Martin Mendelski wurde für seine Dissertation ausgezeichnet, in der er die Auswirkungen der Europäischen Union (EU) auf die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit in Zentral- und Osteuropa (Polen, Rumänien und Moldawien) untersucht hat. Seine empirische Analyse zeigt, dass die EU eine differenzierte und kontextabhängige Wirkung hat. Während die EU (und innerstaatliche Reformer) in relativ stabilen und gefestigten Rechtssystemen (wie z.B. Polen) durchaus förderliche Effekte erzeugt, können in instabileren und defizitären Rechtssystemen wie Rumänien und Moldawien „pathologisch“-negative Auswirkungen auftreten. Reformpathologien (Instabilität, Inkohärenz und Nicht-Durchsetzung des Rechts) werden vor allem dann erzeugt, wenn uneingeschränkte Reformer den Reformprozess, die neu geschaffenen staatlichen Behörden und das Recht instrumentalisieren.
Martin Mendelski studierte Europäische Studien an der Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder und promovierte an der Universität Luxemburg. Er war zudem Gastforscher an zahlreichen Instituten und Universitäten wie z.B. dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG), Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Europäische Rechtsakademie, European University Institute, Harvard University, Alexandru Ioan University of Iasi, Bilkent University, University of Georgia. An der Universität Trier forscht und lehrt er in den Bereichen politische Ökonomie, Wirtschaftssoziologie und vergleichende Regierungslehre. Aktuell erforscht er die Rolle der EU bei der Herausbildung der „Spielarten des Kapitalismus“ in Mittel- und Osteuropa.
THESEUS
THESEUS ist ein gemeinsames Programm des Jean-Monnet-Lehrstuhls der Universität zu Köln, des Centre d’études européennes der Hochschule Sciences Po in Paris, der Trans European Policy Studies Association (TEPSA) in Brüssel und der Fritz Thyssen Stiftung. Das Programm hat sich der Förderung des Zusammenwachsens der europäischen Gesellschaft(en) durch die Unterstützung des grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Diskurses verschrieben. Jährlich werden ein „THESEUS Award“ für herausragende Forschung und ein Award für vielversprechende Forschung an Nachwuchswissenschaftler – jeweils auf dem Gebiet der Europäischen Integration – verliehen.
Quelle: Universität Trier