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Niedersachsen will Fachkräftebedarf in der Orthopädietechnik sichern

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Göttingen/Duderstadt – Mit der Entwicklung des deutschlandweit einzigartigen Bachelor-Campusstudiengangs Orthobionik hat die PFH Private Hochschule Göttingen wegweisende Pionierarbeit bei der Akademisierung dieses wichtigen Feldes der Gesundheitswirtschaft und damit für die Fachkräftesicherung geleistet. Um diese auch zukünftig zu gewährleisten und die Orthobionik für noch mehr Studierende zu öffnen, wird in enger Kooperation mit Ottobock ein Orthobionik-Bachelorstudiengang an der HAWK weiterentwickelt. Dieser knüpft an das bisherige Programm der PFH an und wird am Gesundheitscampus Göttingen angeboten, einer Kooperation der HAWK mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). „Ziel des Landes Niedersachsen ist es, den Fachkräftebedarf für die Orthopädietechnik langfristig zu sichern und den Standort Südniedersachsen als ‘Leuchtturm‘ für dieses wichtige Feld der Gesundheitswirtschaft weiterhin zu stärken“, betont der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Die PFH wird ihre aktuell Studierenden zum Bachelorabschluss in 2025 führen und mit ihrer Expertise den Gesundheitscampus Göttingen für einen erfolgreichen Start der Orthobionik unterstützen. Angestrebt wird, mit dem neuen Bachelorstudiengang bereits in 2023 zu beginnen.

Mehr als 120 Absolventinnen und Absolventen haben bereits erfolgreich das Bachelor- und Masterprogramm „Orthobionik“ an der PFH Private Hochschule Göttingen abgeschlossen und sind ihren beruflichen Weg in die Patientenversorgung, in die Forschung und Entwicklung oder in das Produktmanagement in der Industrie gegangen. „Im Mittelpunkt standen und stehen für uns immer die Studierenden der PFH. Wir sind stolz, dass der von uns entwickelte, innovative und auf die Zukunft ausgerichtete Branchen-Studiengang vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur als so wertvoll eingestuft wird, dass er jetzt an einer staatlichen Hochschule finanziert wird und damit für eine größere Anzahl von Studierenden geöffnet werden soll“, sagt Prof. Frank Albe, Präsident der PFH. Die aktuell 80 Studierenden werden ihr Studium an der PFH regulär beenden.

HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy kündigt an: „Der Bachelorstudiengang Orthobionik wird mit zunächst 25 Studienplätzen voraussichtlich zum Oktober 2023 am Gesundheitscampus Göttingen starten. Die Absolventinnen und Absolventen werden die allerbesten Chancen auf dem wachsenden Markt der Gesundheitsversorgung und -technik haben.“

Wachsender Bedarf in der Orthopädietechnik-Branche

Die Orthopädietechnik befindet sich mitten im digitalen Wandel. Von Mikroprozessoren gesteuerte Beinprothesen, intelligente Knieorthesen oder die Anpassung von Prothesen mittels einer App sind nur einige der Beispiele. Die Branche wächst national und international. „Sowohl in der Industrie als auch in der Patientenversorgung steigt der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, die ganzheitlich versorgen und das entsprechende handwerkliche, technologische, medizinische und wissenschaftliche Know-how mitbringen. Angesichts eines immer höheren und zunehmend digitalen Versorgungsstandards wachsen die Anforderungen an die Ausbildung“, betont Philipp Schulte-Noelle – Chief Executive Officer (CEO) von Ottobock, dem Weltmarktführer in der technischen Orthopädie/Prothetik mit Sitz in Duderstadt. „Deshalb unterstützen wir den Studiengang und freuen uns, dass das Niedersächsische Wissenschaftsministerium die Finanzierung zugesagt hat, sodass er künftig an einer staatlichen Hochschule angeboten werden kann.“

Die PFH hat mit dem Bachelorstudiengang Orthobionik in 2011 deutschlandweit ein einzigartiges, akademisches Qualifikationsangebot ins Leben gerufen. Initiator für den Studiengang ist Prof. Hans Georg Näder, Eigentümer der Ottobock-Firmengruppe.

UMG als wichtiger Bildungspartner

Von Beginn an war die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) als Bildungspartner des Studiengangs an der Seite der PFH. Mit der räumlichen und fachlichen Anbindung an die UMG haben die Studierenden einen direkten Zugang zur klinischen Patientenversorgung, der auch zukünftig sichergestellt werden soll. Zudem findet eine Zusammenarbeit in der anwendungsorientierten Forschung statt, die einen idealen Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis ermöglicht und dazu beiträgt, Fragestellungen aus dem Versorgungsalltag wissenschaftlich zu beantworten.

Eine weitere Besonderheit des bisherigen praxisorientierten Studiengangs der PFH ist die enge bundesweite Zusammenarbeit mit Sanitätshäusern, Leistungsgemeinschaften und Industriepartnern der OT-Branche, die in den letzten zehn Jahren kontinuierlich durch das PFH-Team aufgebaut wurde. Der achtsemestrige, interdisziplinär angelegte Bachelorstudiengang vereinte praktisches Know-how aus der Orthopädietechnik und den Wissenschaften Medizin, Biomechanik, Werkstoffkunde, Ingenieurwissenschaften sowie Management. Er bereitet ca. 20 Studierende pro Jahr auf die eigenverantwortliche und komplexe orthopädietechnische Versorgung mit Orthesen, Prothesen und weiteren Hilfsmitteln direkt am Patienten vor. Der staatlich anerkannte Studiengang wurde zwei Mal erfolgreich national akkreditiert und von der Internationalen Gesellschaft für Prothetik und Orthetik (ISPO) mit der höchst möglichen Auszeichnung „Professional Prosthetist/Orthotist“ (ehemals CAT I) bewertet.

„Die Entscheidung des Landes macht deutlich, wie Hochschulen und Unternehmen an einem Standort kreativ, nachhaltig und zugleich pragmatisch zusammenarbeiten und damit über die Region hinaus eine nationale sowie internationale Wahrnehmung erzielen können“, fasst Professor Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der UMG und Sprecher des Gesundheitscampus Göttingen, zusammen.

Quelle: Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen

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3 Kommentare

  1. Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach Orthesen. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich die Stellung dieser mittlerweile sogar per App anpassen lassen. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.

  2. Ich bin froh. dass der Fachkräftebedarf gesichert werden soll. Denn vor allem in der Medizin wie der Orthopädietechnik sollte es nicht zu wenige Fachkräfte geben. Das ist sehr wichtig.

  3. Das ist wirklich ein gutes Vorhaben vom Land Niedersachsen! Gerade angesichts der alternden Bevölkerung wird einem bewusst, wie wichtig bspw. die Orthopädietechnik ist. Da sind natürlich Fachkräfte das A und O.

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