An der Fachhochschule wird praktisches Wissen vermittelt, während an der Uni geforscht wird? Ganz so einfach ist es heute nicht mehr. Denn spätestens seit der Einführung des Bachelor- und Masterstudiums bilden beide Institutionen praxisbezogener aus und die Unterschiede verschwimmen zusehends. Die Abschlüsse beider Hochschulformen gelten nun offiziell als gleichwertig.
Trotzdem ist ein Studium an der Fachhochschule nach wie vor verschulter. So werden für einen strukturierten Studienaufbau Stundenpläne festgelegt, kleine Seminargruppen gewährleisten eine private Atmosphäre und es wird darauf geachtet, dass sich Veranstaltungen nicht überschneiden. Außerdem gibt es eine ständige Leistungskontrolle mit Prüfungen an jedem Semesterende. All dies führt dazu, dass die Abbruchquote an der FH niedriger ist als unter Universitätsstudenten.
Dafür bieten die klassischen Universitäten mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Studiums. Hier wird ein riesiges Spektrum an Fächern angeboten und geistes- oder sprachwissenschaftliche Angebote und Berufe wie Arzt, Gymnasiallehrer oder Richter findet man meist nur hier. In beliebten Fächern drängen sich dort jedoch oft hunderte Studenten in den Vorlesungsräumen.
Experten raten daher, die eigenen Vorstellungen zu hinterfragen. Hilft mir ein Stundenplan oder will ich meine Zeit lieber selbst einteilen? Eigne ich mir gern Wissen aus Büchern an oder frage ich mich, wozu das Gelernte später gut sein soll? Fakt ist, dass für ein FH-Studium fast immer die Fachhochschulreife ausreicht, während Universitäten in der Regel das Abitur verlangen.
Arbeitgeber interessiert heutzutage eher die Abschlussnote als die Hochschulform. FH-Absolventen werden wegen ihrer Praxiserfahrung vor allem im Mittelbau von Unternehmen gesucht. An der Unternehmensspitze bevorzugt man jedoch nach wie vor Uniabsolventen.