Forschungsprojekt untersucht das Handeln dieser Gruppe am Finanzmarkt / Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt / Gespräch dauert 90 Minuten
Das Institut für empirische und angewandte Soziologie im SOCIUM der Universität Bremen hat ein Forschungsprojekt über „Entscheidungspraktiken von Kleinanlegern“ begonnen. Die Soziologen bitten die Bevölkerung aus Bremen und dem Umland um Mithilfe. Es werden Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner gesucht. Was sind die Gründe dafür, am Finanzmarkt aktiv zu werden? Wie informieren sich Klein- und Privatanleger auf dem komplexen Finanzmarkt? Wie werden sie zu Experten in eigener Sache? Welche Anlagestrategien kommen zum Einsatz? Wie gehen sie mit Finanzmarktkrisen um? Diese und ähnliche Fragen sollen im Mittelpunkt der offenen Gespräche mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stehen. Insgesamt sollen mit qualitativen soziologischen Methoden 80 Interviews mit Privatanlegern in Deutschland geführt werden. Parallel wird durch teilnehmende Beobachtung die kollektive Entscheidungsfindung in Investmentclubs untersucht.
Hintergrund:
Seit dem „Börsenboom“ der 1990er Jahre sind Privatanlegerinnen und Privatanleger eine feste Größe des Finanzmarktgeschehens. Daran hat auch die Finanzmarktkrise im Jahr 2008 nichts Grundlegendes geändert. So legen aktuell nach wie vor mehr als acht Millionen Menschen in der Bundesrepublik Geld am Finanzmarkt an. Fundiertes, auf Forschungen gründendes Wissen über sie ist allerdings sehr rar. Das Projekt will daher die Erfahrungen und gegenwärtige Situation dieser Gruppe auf dem Finanzmarkt beleuchten.
Das Forschungsprojekt „Entscheidungspraktiken von Kleinanlegern“ (EPKA)
Das empirische Forschungsprojekt ist auf drei Jahre ausgelegt, hat im März 2015 begonnen, und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Projektleiter ist Professor Uwe Schimank von der Universität Bremen. http://www.empas.uni-bremen.de/index.php?id=121&L=1
Einladung zu Gesprächen
Für die empirischen Untersuchungen werden Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus der Gruppe der Klein- und Privatanleger aus Bremen und umzu gesucht. In qualitativen Interviews wird den Befragten dabei Raum gegeben, ihre Sicht auf den Finanzmarkt zu schildern. Einen Ort, an dem das Gespräch stattfinden soll, sowie die Uhrzeit können die Teilnehmer selbst aussuchen. Die Interviews werden etwa 60 bis 90 Minuten dauern. Selbstverständlich werden in den wissenschaftlichen Auswertungen alle personenrelevanten Informationen anonymisiert. Als Dankeschön gibt es einen Büchergutschein. Privatanleger und Investmentclubs, die Interesse haben, an der Studie teilzunehmen, können sich gern telefonisch oder per E-Mail melden.
Weitere Informationen:
Universität Bremen, Fachbereich Sozialwissenschaften, Michael Walter, Tel.: 0421 218 67395, mkwalter@uni-bremen.de
Quelle: Universität Bremen