Das Studium ist längst nicht mehr nur den frischen Abiturienten und Fachhochschulabsolventen vorbehalten. Immer mehr Menschen wählen den zweiten Bildungsweg und studieren im Alter. Doch nicht nur die künftigen Studenten müssen sich umstellen. Auch die Universitäten und Hochschulen müssen sich auf diese Situation einstellen. In Deutschland werden Hochschulen gefordert: Denn das Ü-40-Studium wird immer beliebter.
Die meisten Menschen in diesem Alter sind nicht mehr so karriereorientiert wie ihre jüngeren Pendants. Dennoch hinterfragen sie Grundsätzliches intensiver als diejenigen, die gerade ihr Abitur gemacht haben. Eine gewisse Form von Unbequemheit ist dabei eigentümlich, denn das ältere Semester ist bestrebt, ihr bereits erlangtes Wissen unter Beweis zu stellen. Doch auch die Lerntechniken – und Voraussetzungen sind unterschiedlich. Die Hochschulen in Deutschland sind also in besonderem Maße gefragt, auch wenn der Prozentsatz der aktuellen Studenten im fortgeschrittenen Alter gerade einmal rund 1% beträgt. Tendenz jedoch: steigend.
Vielfältige Gründe für das späte Studium
Die Gründe für diesen nicht immer leichten Schritt sind durchaus vielfältig und überzeugend. Bessere Verdienstaussichten oder der Genuss des Studentenlebens sind wesentliche Argumente. Ohne dieses Studium wird es in vielen Bereichen für die meisten Arbeitnehmer keine Aufstiegsmöglichkeiten im Job geben. Außerdem machen lukrative Rabatte und Vergünstigungen diese Weiterbildung in besonderem Maß attraktiv. Doch auch für die Arbeitgeber ist dieser Schritt letztlich lohnenswert, denn dadurch steigt auch die Qualität seiner Mitarbeiter.
Ein langwieriges Prozedere
Der Wechsel vom Beruf ins Studium ist eine langwierige und schwierige Entscheidung. Zunächst müssen die potentiellen Studenten sich in hohem Maße motivieren und immer wieder eine erneute Lernbereitschaft an den Tag legen. Jeder, der zwanzig Jahre oder mehr bereits in einem Beruf tätig war und mit den täglichen Arbeitsprozessen vertraut ist, weiß, was dieses bedeutet. Ein nicht immer leichtes Unterfangen. Oft fragt man sich, ob dieses Abenteuer überhaupt finanziell zu machen ist. Es bestehen, sicherlich nachzuvollziehende Ängste und Sorgen wie exemplarisch
- Verzicht auf das gewohnte, volle Festgehalt (auch teilweise Einschränkungen können erhebliche Belastungen darstellen)
- Mögliche finanzielle Engpässe entstehen während der Zeit
- Muss man seinen Lebensmittelpunkt verlassen und umziehen?
- Besteht die Gefahr, den bisherigen Lebensstil einschränken oder erheblich verändern zu müssen?
- Potentielle Schulden durch Studienkredite
- Erscheint das Unternehmen „Studium“ letztlich finanziell überhaut sinnvoll?
Diese Sicherheitsbedenken sind in vielen Fällen nicht unbegründet. Erst kürzlich zeigte eine Studie, dass vor allem in Deutschland die Studenten in Sachen Geld Wert auf Sicherheit legen.
Hinzu kommt: Bei der staatlichen Bafög-Unterstützung gibt es vor allem bei den Ü-40-Studenten oft Schwierigkeiten – die Notwendigkeit der Umgewöhnung ist vorprogrammiert. Die späten Studierenden müssen alles unter einem Hut bekommen: Studium, Familie und Job. Das tägliche Lernen, völlig neue Aufgaben und Herausforderungen im Studium, sowie die knapp bemessene Freizeit stellen durchaus Hindernisse auf dem neuen Weg dar. Auch der Leistungsdruck, von dem sich sicherlich nicht jeder frei machen kann, ist ein weiteres Kriterium dafür, dass das Studium im Alter wahrlich kein Spaziergang werden wird.
Voraussetzungen für das Studium
Ältere Studenten erwarten in Bezug auf die Voraussetzungen für das Studium keinerlei besondere Hürden, denn es gelten die gleichen Bestimmungen wie bei den jüngeren Kommilitonen.
Vorzüge des späten Studiums genießen
Trotz des durchaus anstrengenden Weges, den die Älteren ausgewählt haben, sollen auch die Vorzüge des Studiums im Alter nicht unter den Tisch gekehrt werden. Auch Studenten aus dieser Ära besitzen durchaus zahlreiche Möglichkeiten, um Geld einzusparen. Zahlreiche Rabatte und Vergünstigungen sei Dank – wie einige Beispiele belegen:
- Kostenlose Kreditkarten
- Freistellung von der GEZ Zahlung
- Rabatte für Notebooks und Software
- Vergünstigungen und lukrative Rabatte bei Automobilclubs (exemplarisch beim ADAC)
Auch beim Girokonto gibt es jede Menge Einsparpotential, denn für Studierende gibt es spezielle Girokonten, oft ohne Kontoführungsgebühren.
Also worauf warten: Voraussetzungen prüfen, lossparen und trotz fortgeschrittenem Alter ein Studium wählen.