Studio, Studenten, Schlemmen: Event-Tag in Iserlohn
Meinerzhagen/Iserlohn – „Herzlichen Glückwunsch! Ihre Klasse 9a der Hauptschule Meinerzhagen hat den Event-Tag gewonnen, den wir in der Mai-Ausgabe des Pro Karriere-MK-Magazins ausgelobt haben“, verkündet die Email von Jürgen Wigginghaus, Chefredakteur von ProKarriere, die frohe Nachricht. Zwei Monate später ist es dann so weit: Die mittlerweile zehnte Klasse der Gemeinschaftshauptschule Meinerzhagen fährt nach Iserlohn.
Erste Station für die 20 Schüler ist das Studio von Radio MK. Im Funkhaus an der Isenburg übernimmt Moderator Hanno Grundmann die Führung durch die heiligen Hallen des Lokalsenders. Es geht vorbei an riesigen Serverschränken und Schaltzentralen, einem Großraumbüro und kleinen Aufnahmekabinen. Dahinter liegt das Herz des Senders: Zwei große Studios für die Livesendungen. Hier versammeln sich 20 neugierige Gesichter um Hanno Grundmann.
„Das Radio ist das persönlichste Medium: Wir stehen mit den Hörern auf, begleiten sie durch den Tag und landen schließlich sogar mit ihnen im Bett“, schmunzelt der Mann mit dem penibel rasierten Bartflügeln. Hanno Grundmann ist zusammen mit Markus Duda die Stimme der Sendung „Am Morgen“. Geduldig erklärt er die komplizierte Studiotechnik: „Viele Moderatoren nennen sie ‚die Brücke’, weil sie der Kommandobrücke auf einem Schiff gleicht.“
Die typischen Fragen der Schüler kennt er bereits: „Warum schneidet ihr immer die Musik ab?“ und „Wieso spielt ihr immer das Gleiche?“ Er erklärt, dass sich ein privater Sender wie Radio MK ausschließlich durch Werbung finanziert und die Werbeblocks nur ein Zeitfenster von genau 30 Minuten für einen Sendeblock zulassen: „Da schafft man es einfach nicht, jedes Lied bis zur letzten Sekunde zu spielen.“ Auch die Auswahl der Song wird nach einer Hörerbefragung festgelegt: „Ich kann nicht einfach spielen, worauf ich gerade Lust habe.“
Hanno Grundmann hofft: „Dass die Schüler jetzt bewusster Radio hören und der ein oder andere vielleicht sogar eine Ausbildung bei uns beginnen möchte.“
Weiter geht es mit dem gecharterten Bus zur Unternehmer-Hochschule BiTs. Auf dem Campus am Seilersee empfängt Andrea Ströbel von der Studienberatung die Schüler. In zwei Gruppen werden diese über Studienfächer und Möglichkeiten aufgeklärt. Neben „normalen“ Fächern wie „Journalism & Business Communication“ werden beim Studiengang „Sport & Event Management“ auch die eher ungewöhnlichen Schwerpunkte „Pferd“ oder „Fußball“ angeboten. „Generell sind alle unsere Studienfächer dabei eher wirtschaftlich ausgelegt“, weiß Andrea Ströbel.
Nach dem theoretischen Teil geht es in einem Rundgang über den Campus. „Hier könnt ihr sehen, wie nah die Location für die legendären Studentenpartys und die Wohnheime zusammenliegen. Da hat man es nach einer Feier nicht weit bis ins Bett“, weist David Lucas, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der BiTs, auf die Vorteile eines Studiums in Iserlohn hin. Neben Partys gibt es gemeinsame Ausflüge, die zusammenschweißen. Mit nur rund 1.000 Studierenden ist der Campus in Iserlohn sehr klein, so dass eine eher familiäre Atmosphäre vorherrscht. „Hier lernt man viel fürs Leben“, ist sich Lucas sicher.
Für alle Medienbegeisterten verfügt die Hochschule neben einem Radiosender und dem Hochschulmagazin seit Mai auch über ein eigenes TV-Studio. Hier unterstützt seit 2011 die frühere ARD-Korrespondentin Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz Studierende bei der praktischen Arbeit vor und hinter der Kamera.
Und endlich können die Schüler auch praktisch tätig werden: Zu fünft gilt es, mit der Kamera eine Alltagssituation in verschiedenen Aufnahmeeinstellungen einzufangen. Eine Aufgabe, die den Schülern nicht nur viel Kreativität abverlangt, sondern vor allem auch sichtlich Spaß macht.
Die letzte Station der Reise wird nach dem informativen aber auch anstrengenden Vormittag schon sehnlichst erwartet: Bei der Fastfoodkette Burger King darf sich jeder sein persönliches Wunschmenü zusammenstellen.
Frisch gestärkt wird am frühen Nachmittag die Heimreise angetreten. „Ich denke, die Schüler konnten heute viel mitnehmen und haben aufgezeigt bekommen, wie es nach der Schule weitergehen kann. Ich würde mir viel mehr praktischen Unterricht in dieser Art wünschen“, zieht Klassenlehrerin Diana Behrendt ein Resümee.