So, 13. Sept., 11:00 – 16:00 Uhr: Live-Vorführung von Stationärmotoren & Hofmaschinen aus 100 Jahren Agrargeschichte im Dt. Landwirtschaftsmuseum
Dreschmaschinen, Schleifsteine, Wasserpumpen und selbst Waschmaschinen und Drehorgeln: stationäre Antriebsmotoren waren über 100 Jahre lang die Alleskönner auf jedem Hof. Zum Tag des offenen Denkmals 2015 präsentiert das Deutsche Landwirtschaftsmuseum der Universität Hohenheim in Live-Vorführungen historische stationäre Motoren aus über 100 Jahren Agrargeschichte. Kleine Besucher können ihr Geschick in einem Tretschlepper-Parcours testen, für Bewirtung ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.
Zahnräder greifen in einander, eine Pleuelstange rotiert, 1.180 kg Motorenmasse schlagen aus. Der Aufbau ist einfach, der Motor massiv, die Technik aber raffiniert und vielseitig einsetzbar: Der Deutz Leuchtgasmotor aus dem Jahr 1898 ist der Oldie der Ausstellung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums.
Zum Tag des offenen Denkmals 2015 mit dem Thema „Handwerk, Technik und Industrie“ präsentiert das Museum stationäre Verbrennungs- und Elektromotoren aus über 100 Jahren landwirtschaftlicher Geschichte. Und zeigt wofür sie alles eingesetzt wurden.
Ein Motor für die Mostbereitung und die Drehorgel
„Man hat die Motoren genutzt, um die verschiedenen Gerätschaften auf den Höfen in Gang zu setzen“ erzählt Dr. Jürgen Weisser, Leiter des Deutschen Landwirtschaftsmuseums. „Dazu gehörten Dreschmaschinen, Schleifsteine oder Wasserpumpen. Selbst für die Waschmaschine, zur Mostbereitung oder als Antrieb für eine Drehorgel konnten sie verwendet werden.“
Meist war es ein einfacher Lederriemen, der die Maschinen mit den stationären Motoren verband. Betrieben wurden sie mit allem: meist mit Benzin, manchmal mit Gas, wenige später auch mit Elektrizität.
Wie essentiell die Motoren waren, zeigt auch die durchaus charmante Werbung aus dieser Zeit: strahlende Frauen in makelloser Kleidung lehnen lächelnd und entspannt an patentierten Geräten, umgeben von landwirtschaftlicher Idylle. „Dieser Motor bringt Fortschritt und Komfort“, so die Botschaft längst verflossener Webestrategen. Nun lächelt die Bäuerin für das Ausstellungplakat zum Tag des offenen Denkmals.
Die Bedeutung der Motoren für die Agrargeschichte
Ein Dutzend Motoren und ebenso viele Maschinen können Besucher am Tag des offenen Denkmals im Deutschen Landwirtschaftsmuseum bei den Live-Vorführungen bestaunen. „Uns geht es darum, die Bedeutung dieser Motoren in der Agrargeschichte hervorzuheben. Nur wenigen ist bewusst, dass sie auf den Höfen fast über ein Jahrhundert lang zum Einsatz kamen und wie viele Arbeiten sie erleichtert oder übernommen haben“, betont Dr. Weisser.
Für die kleinen Gäste bietet das Deutsche Landwirtschaftsmuseum einen Tretschlepper-Parcours an, mit Würstchen und Getränken ist für die Bewirtung gesorgt. Der Eintritt ist frei. Deutschlandweit können über 7.700 Baudenkmale, Stätten, Parks und Gerätschaften am Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Handwerk, Technik und Industrie“ bestaunt werden.
Quelle: Text C. Schmid/Klebs/Universität Hohenheim