Sechs Vorlesungen für kleine Nachwuchsforscher
Bei der Tübinger Kinder-Uni halten sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Vorlesungen für Kinder und beantworten jeweils eine Frage aus ihrem Fachbereich auf kindgerechte Weise. Die Vorlesungen finden ab 25. April jeweils dienstags um 17 Uhr im Hörsaal 25 im Kupferbau in der Hölderlinstraße 5 statt, am 30. Mai auf der Morgenstelle im Hörsaal N6. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei.
Weil es in der Kinder-Uni fast so zugeht wie in der großen Uni, gibt es auch Kinder-Uni-Studentenausweise, die vor jeder Vorlesung abgestempelt werden. Wer mindestens vier Stempel sammelt, bekommt am Ende ein Kinder-Uni-Diplom. Angesprochen werden Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Die Vorlesungen dauern in der Regel nicht länger als eine Dreiviertelstunde. Erwachsene sind bei der Kinder-Uni nicht zugelassen, es sei denn sie kommen in Begleitung eines Kindes und sind bereit zu stehen. Die Sitzplätze sind bei der Kinder-Uni nämlich für Kinder reserviert.
In der ersten Vorlesung am 25. April schaut Prof. Dr. Matthias Niedenführ gemeinsam mit den Kindern über den Tellerrand und beschäftigt sich mit der Frage „Warum haben chinesische Kinder keine Geschwister?“
„Schau mal ein Eichhörnchen!“ Jeder kennt Situationen, in denen es unmöglich scheint, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Am 2. Mai gibt die Schulpsychologin Prof. Dr. Caterina Gawrilow Antworten auf die Frage „Warum ist es manchmal so schwer, sich zu konzentrieren?“
Auch wenn es heute schwer vorstellbar ist: Es gab Zeiten, da lagen die Zentren der Welt hinter Klostermauern. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Volker Leppin erzählt in seiner Vorlesung am 9. Mai, warum ein Mönch die Welt verändert hat.
Nicht nur Eltern bestrafen manchmal, auch das Gesetz sieht Strafen vor. Prof. Dr. Jörg Eisele ist Jurist und fragt am 16. Mai „Warum brauchen wir Strafen?“.
Mathematik ist eigentlich streng logisch, heißt es. Und trotzdem stellen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler merkwürdige Fragen, wie: „Warum sind Geraden manchmal krumm?“ Die Mathematikerin Prof. Dr. Carla Cederbaum kennt eine Antwort und berichtet davon am 23. Mai.
Am 30. Mai dreht sich im Hörsaalzentrum auf der Morgenstelle alles um Luftballons. Prof. Dr. Stephanie Grond fragt sich und ihre Zuhörer: „Warum kann man einen Luftballon aufblasen?“
Beim Kinder-Uni-Forschertag am Samstag, den 1. Juli, werden die Kinder wieder selbst zu Forschern und können in Workshops Wissenschaft hautnah erleben. Das Programm und die Kontaktdaten für eine Anmeldung werden am Montag, dem 29. Mai, auf der Homepage der Universität Tübingen bekannt gegeben.
Die Kinder-Uni-Vorlesungsreihe wird von der Universität Tübingen und dem Schwäbischen Tagblatt gemeinsam veranstaltet und startet dieses Jahr in ihre 15. Saison. 2002 fand sie das erste Mal statt. Die Idee wurde in den darauffolgenden Jahren von über 200 Universitäten in ganz Europa aufgegriffen und 2005 mit einem Preis der Europäischen Union ausgezeichnet, die Gründer erhielten das Bundesverdienstkreuz.
Quelle : Universität Tübingen