Die Tübingen School of Education strukturiert die Lehramtsausbildung der Universität neu – Offizieller Start mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer
Die Universität Tübingen hat am Freitag offiziell ihre Tübingen School of Education (TüSE) eröffnet. Seit Oktober 2015 strukturiert diese als zentrale Einrichtung die Ausbildung für Gymnasiallehrerinnen und -lehrer an der Universität neu und entwickelt sie weiter. Künftige Lehrkräfte sollen noch besser auf den Umgang mit Diversität, heterogenen Klassen, Inklusion und neuen Medien vorbereitet werden, um beste Bildungschancen für alle zu ermöglichen. Dazu sollen insgesamt 15 Professuren neu etabliert werden, darunter zehn forschungsorientierte Fachdidaktik-Professuren.
Erkenntnisse aus der Bildungsforschung werden direkt in die Lehrerausbildung einfließen: Hierfür kooperiert die School eng mit dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung, dem Arbeitsbereich Schulpsychologie der Universität, dem Institut für Erziehungswissenschaft sowie mit dem Tübinger Leibniz-Institut für Wissensmedien. Direktor ist der Tübinger Erziehungswissenschaftler Professor Thorsten Bohl.
Für den Aufbau der School of Education hat die Universität bislang 5,2 Millionen Euro im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ vom Bundesforschungsministerium und vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium eingeworben. Zudem fördert das Land Baden-Württemberg mit rund einer Million Euro ein geplantes digitales Unterrichtslabor im Programm „Leuchttürme der Lehrerbildung ausbauen“.
Zum Festakt in der Alten Aula erklärte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Ich gratuliere der Universität Tübingen. Mit der Tübingen School of Education entsteht ein starker Ort für die Lehrerbildung. Künftige Lehrerinnen und Lehrer werden davon profitieren, dass hier Lehrerbildung als Ganzes verantwortet, beforscht und weiterentwickelt wird. Besonders freut mich, dass drängende Themen wie Inklusion, Diversity und Heterogenität aber auch die grundsätzliche Forschungs- und Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle spielen werden.“
„Mit der Tübingen School of Education setzt die Universität ein Konzept für eine Lehrerbildung um, die höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird und auf einer soliden empirischen Basis arbeitet“, sagte Professor Bernd Engler, Rektor der Universität Tübingen. Hier verbinde sich in idealer Weise fachwissenschaftliche Expertise mit einer ausgezeichneten erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Forschung am Standort Tübingen. „Die Tübingen School of Education ist eine Antwort auf die zunehmend komplexen Anforderungen im Lehrberuf“, sagte Professorin Karin Amos, Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre der Universität Tübingen. „Mit einer stärkeren Verzahnung von Theorie und Praxis können wir angehende Lehrerinnen und Lehrer künftig noch praxisnäher ausbilden.“
„Tübingen verfügt über herausragende Expertise in vielen Feldern, die jetzt in die Lehrerbildung integriert werden kann“, sagte Professor Thorsten Bohl, Direktor der TüSE. „In der Tübingen School of Education können wir Pädagoginnen und Pädagogen auf den Umgang mit Diversität und anderen Herausforderungen vorbereiten – und zwar forschungsbasiert und anwendungsbezogen.“
Zwei der neuen Professoren für Fachdidaktik möchten wir Ihnen hiermit kurz vorstellen:
Professorin Claudia Bohrmann-Linde ‒ Fachdidaktik Chemie
Claudia Bohrmann-Linde (geb. 1974) studierte Englisch und Chemie (Lehramt Sek. I und II) an der Universität Düsseldorf und wurde 2003 an der Universität Duisburg-Essen zum Thema „Photoelektrochemie und Elektrolumineszenz ‒ experimentelle und multimediale Erschließung eines neuen Themengebiets für die Lehre“ promoviert. Sie war als Lehrerin sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen tätig und ist seit 2011 Akademische Oberrätin an der Universität Wuppertal. Sie entwickelt unter anderem Experimente und Lehrmaterialen zu Themen aus der Chemie und für den bilingualen Chemieunterricht, konzipiert und programmiert Flash-Multimedia-Bausteine und ist Mitautorin der Schulbuch-Reihe „Chemie2000+“. Zum März 2016 übernimmt sie die Professur für Fachdidaktik Chemie an der Universität Tübingen. Kontakt: bohrmann@uni-wuppertal.de
Professor Christoph Randler – Fachdidaktik Biologie
Christoph Randler (geb. 1969) hat fünf Jahre als Lehrer für Biologie, Geographie & Politik im Schuldienst gearbeitet. Er wurde 2003 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg zum Thema „Kognitive und emotionale Faktoren des Lernens am Beispiel einer Biologieunterrichtseinheit ‚Lebensraum See‘ “ promoviert und war Juniorprofessur an der PH Ludwigsburg sowie Professor für Biologie-Didaktik an der Universität Leipzig. Derzeit hat er an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Professur für Biologie und ihre Didaktik inne. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie Biologieunterricht, besonders mit biologischen Erkenntnismethoden (Labor, Experimente, außerschulische Lernorte, lebende Organismen) optimiert werden kann. Dies überprüft er mit quantitativen Messmethoden um konkrete Schlussfolgerungen für die Schulpraxis zu liefern. Er ist zudem Autor der Schulbuchserie Netzwerk Biologie (Gymnasium Ba-Wü). Zum April 2016 übernimmt er die Professur für Fachdidaktik Biologie an der Universität Tübingen. Kontakt: randler@ph-heidelberg.de
Die neue School ersetzt das bisherige Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZfL) und befindet sich noch im Aufbau, ebenso die Webseite: www.tuese.uni-tuebingen.de
Kontakt und Informationen zur Tübingen School of Education (TüSE): Ann-Kathrin Stoltenhoff, M.A. Universität Tübingen Tübingen School of Education (TüSE) Telefon: +49 711- 50 87 25 39
ann-kathrin.stoltenhoff@tuese.uni-tuebingen.de
Quelle: Universität Tübingen