Koblenz/Mainz – Mit dem Hochschulpreis der Bauwirtschaft des Landes Rheinland-Pfalz wurden in der Kategorie Architektur und Bauingenieurwesen in diesem Jahr zwei Studentinnen des Fachbereichs Bauwesen der Hochschule Koblenz ausgezeichnet. Daria Rossova überzeugte die Jury mit ihrer Master-Thesis „Ein Haus für drei Religionen“, Nina Baschlebe beeindruckte mit ihrer Master-Thesis „Leitfaden zur Ermittlung von Bauzeitverlängerungsansprüchen nach § 6 Abs. 4 VOB/B.“
Daria Rossova aus der Fachrichtung Architektur befasste sich in ihrer Arbeit mit einem zentralen gegenwärtigen Konflikt. In einer Zeit, in der viele Menschen wegen politischer Unruhen ihre Heimat verlassen müssen oder vertrieben werden, in der Kriege ein kulturelles und geistiges Zusammenleben unmöglich machen, in der aber auch in Zukunft das Zusammenleben auf immer weniger Raum eine immer größere Herausforderung spielt, kam der Gedanke, ein Haus für mehrere Religionen zu schaffen. „Dieses Haus soll einerseits ein geistiges Zuhause schaffen für Menschen mit unterschiedlichen Konfessionen und andererseits soll dieses Haus sowohl städtebaulich als auch gesellschaftlich integrieren“, betont der Betreuer der Thesis, Prof. Georg A. Poensgen. Entstehen soll ein Quartier mit öffentlichen und privaten Einrichtungen, in dem neben Läden, Cafés und Ateliers auch Wohnungen für junge und ältere Menschen Platz finden.
Nina Baschlebe aus der Fachrichtung Bauingenieurwesen beschäftige sich mit der Entwicklung eines Leitfadens, der als Grundlage für Bauzeitverlängerungsansprüche nach § 6 Abs. 2 VOB/B genutzt werden soll. Im ersten Schritt recherchierte sie wissenschaftliche Grundlagen in einschlägigen Literatur- und Fachaufsätzen in Bezug auf Bauzeitverlängerungsansprüche und wertete diese aus. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Grundlagen entwickelte sie den Leitfaden, der an einer komplexen Baumaßnahme getestet wurde. “Eine besondere Leistung der Arbeit stellte die Entwicklung und praxisgerechte Gestaltung des Leitfadens dar“, so Prof. Dr.-Ing. Engler vom Fachbereich Bauwesen und Betreuer der Master-Thesis, „durch diesen entwickelten Leitfaden kann die Bearbeitung von Bauzeitverlängerungsansprüchen nachvollziehbar und plausibel dargestellt werden.“
Auch der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, freut sich: „Wir als Hochschule sind stolz auf die Leistungen unserer Studierenden, die es mit ihren Abschlussarbeiten immer wieder schaffen, den Puls der Zeit zu treffen, neue Entwicklungen anzustoßen und die Jurymitglieder verschiedenster Hochschulpreise mit der hohen Praxisrelevanz ihrer Arbeiten zu überzeugen.“
Mit dem Hochschulpreis würdigt die rheinland-pfälzische Bauwirtschaft alljährlich die Leistungen junger Architekten und Nachwuchsingenieure. Dabei handelt es sich um einen landesweiten Leistungswettbewerb zwischen Studierenden der Technischen Universität Kaiserslautern sowie der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Koblenz, Mainz, Kaiserslautern und Trier.